Steuern und Konjunktur
Amazon zahlte 2018 keine Steuern
Trotz mehr als 11 Milliarden US-Dollar Gewinn musste Amazon wieder nichts abgeben
Oegb.at hat in den letzten Monaten laufend über die schlechten Arbeitsbedingungen bei Amazon berichtet. Am 11. November war dazu US-Spitzengewerkschafter Stuart Appelbaum im ÖGB zu Gast und beschrieb die schrecklichen Zustände, denen die MitarbeiterInnen bei Amazon in den USA ausgesetzt sind.
Nachdem im Oktober 2018 Österreichs erstes Verteilzentrum in Niederösterreich eröffnet hat und aktuell sogar an einem zweiten im Süden Wiens gebaut wird, häufen sich auch hierzulande die Beschwerden.
Zum zweiten Mal in Folge null Euro Steuern
Abgesehen von den schlechten Arbeitsbedingungen gehört Amazon auch zu jenen erfolgreichen Großunternehmen, die versuchen, das Steuersystem zu umgehen.
Das US-Institut für Steuer- und Wirtschaftspolitik (ITEP) hat jetzt einen Report veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass Amazon im Jahr 2018, das zweite Jahr in Folge, keinerlei Steuern oder Staatsabgaben gezahlt hat. Gleichzeitig hat sich der Gewinn des Unternehmens gegenüber dem Vorjahr auf über 11 Milliarden US-Dollar verdoppelt.
Eine echte Digitalsteuer muss her
Der Steuersatz, den Amazon grundsätzlich zahlen müsste, wurde unter Trump ohnehin bereits von 35 Prozent auf 21 Prozent runter gesetzt. Durch die geschickte Nutzung von Schlupflöchern und Ausnahmen, Negativsteuern und Steuererleichterungen hat es das Unternehmen allerdings geschafft, im Endeffekt null Steuern zahlen zu müssen.
Damit die „Steueroptimierung“ von Amazon und anderen Online-Giganten endlich beendet wird, fordert der ÖGB eine echte Digitalsteuer.
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