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PRO-GE

Forderung nach Lohnplus ist goldrichtig

"In gewisser Weise leben wir noch vom Restalkohol der Konjunkturparty 2017/18", meinte der Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS), Martin Kocher, bei der Präsentation der aktuellen Konjunkturprognose von IHS und dem Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am 4. Oktober. Soll heißen: Österreichs Wirtschaft wächst heuer und nächstes Jahr nur gedämpft - ist aber weit entfernt von einer Rezession (Abschwungphase). Was die Konjunktur stützt, ist der private Konsum. „Uns zeigt das, dass unsere Forderung nach einem Lohn- und Gehaltsplus von 4,5 Prozent in der Metallindustrie goldrichtig ist. Nur wenn den Beschäftigten mehr im Börsel bleibt, wird sich auch das Konsumverhalten nicht negativ verändern. Auch die Unternehmen müssten daran Interesse haben“, betonen die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmerseite für den Metaller-Kollektivvertrag, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).

Kein Grund für Lohnzurückhaltung

Sie verweisen erneut darauf, dass vor allem das erste Halbjahr 2019 für die Industrie äußerst erfolgreich war. „Die Gewinne dürfen nicht nur in den Taschen der Eigentümer und Aktionäre verschwinden. Auch die ArbeiterInnen und Angestellten haben ein Anrecht auf einen fairen Anteil“, sagen die Gewerkschafter. Die Wirtschaftsprognose ist für kommendes Jahr nur leicht nach unten revidiert worden. Bei den Warenexporten spricht das Wifo von einer Abflachung bis Ende 2019, ab 2020 dürften die Ausfuhren wieder zunehmen. „Der starke Gegenwind, den die Arbeitgeber vor Beginn der Lohnverhandlungen heraufbeschworen haben, ist nicht mehr als ein laues Lüftchen. Es gibt also keinen Grund für Zurückhaltung. ‚Geiz ist Geil‘ zulasten der ArbeitnehmerInnen werden wir nicht zulassen“, so Wimmer und Dürtscher.

Metaller-Lohnrunde – Wie geht’s weiter?

Die Verhandlungen zum Kollektivvertrag für die Beschäftigten der Metallindustrie finden am 9. Oktober mit der ersten Runde des Fachverbands der Fahrzeugindustrie ihre Fortsetzung. Am 15. Oktober wird ab 10.30 Uhr zum dritten Mal mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) verhandelt, nachdem die zweite Runde ohne konkretes Angebot der Arbeitgeber unterbrochen wurde.