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Die sozialpolitischen Errungenschaften des ÖGB seit 1945

Die Erfolgsstory der Zweiten Republik ausgehend von den schwierigen Jahren des Wiederaufbaues über die wirtschaftliche Konsolidierung in den 1960er-Jahren, dem sozialpolitischen Aufschwung in den 1970er-Jahren und der schwierigen Abwehr neoliberaler Tendenzen in den 1980er-und 1990er-Jahren bis hin zur Bewältigung der Wirtschaftskrisen im ersten Jahrzehnt des 21. Jhd. ist besonders auch ein Verdienst des ÖGB als einheitlicher überparteilicher Gewerkschaftsbund.

Dem ÖGB mit seinen Gewerkschaften, gefestigt durch die Mitarbeit und Mitwirkung der Betriebsratskörperschaften und Personalvertretungen sowie unterstützt durch die Solidarität seiner Mitglieder, gelang es in all den Jahrzehnten, gemeinsam mit den Arbeiterkammern den sozialen Fortschritt für die ArbeitnehmerInnen voranzutreiben und zu sichern. Und es darf nie vergessen werden: Vieles, was uns heute als selbstverständlich erscheint, musste von den Gewerkschaften für die ArbeitnehmerInnen hart erkämpft werden! Gleichwohl trug der ÖGB entscheidend zur Erhaltung des "sozialen Friedens" im Lande bei und war und ist ein Garant für ein freies, demokratisches Österreich in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Bundespräsident Dr. Rudolf Kirschschläger sagte 1975: "Die glückliche Entwicklung, die unsere Republik genommen hat, wäre nicht denkbar ohne die zielbewusste und weise Politik des österreichischen Gewerkschaftsbundes. Was oberflächlich gesehen die Vertretung von Arbeitnehmer-Interessen im engeren Sinn des Wortes war, ist zu einer gesellschaftlichen Institution geworden, die in stürmischen Zeiten als bewahrendes Element und in ruhigen Zeiten als initiativer Faktor wirkte." Und 40 Jahre später konnte Bundespräsident Dr. Heinz Fischer feststellen: "Viele Menschen zur Mitarbeit zu motivieren hat dazu beigetragen, dass sich die Gewerkschaftsbewegung sich in Österreich gut entwickelt hat, dass sie gelernt hat, Schwierigkeiten zu meistern, zum Aufstieg der Menschen enorm viel beigetragen hat und ein fester Kit für die Demokratie ist."

Diesen Botschaften ist das vorliegende Skriptum gewidmet, welches einen kurzen, prägnanten und sicherlich kursiven Überblick über die sozialpolitischen Errungenschaften seit 1945 gibt.

Es ist somit festzuhalten, dass nur ein einheitlicher, überparteilicher Gewerkschaftsbund mit seinen Gewerkschaften, Betriebs-und Personalvertretungen verbunden mit den Arbeiterkammern als gesetzliche Vertretung der ArbeitnehmerInnen jene soziale und wirtschaftliche Sicherheit gewährleistet, die für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch für unser Land innerhalb der EU, eine Entwicklung in sozialem Frieden mit sozialer Sicherheit und steigendem Einkommen ermöglicht.

Ergänzt wird die hier präsentierte sozialpolitische Chronik durch eine Reihe von Literaturhinweisen und Links, die es Interessierten möglich machen soll, die vor allem durch den ÖGB getragene beispielhafte Entwicklung auf dem Gebiet der Sozialpolitik seit 1945 zu verfolgen.

Klaus-Dieter Mulley Sabine Lichtenberger Wien, im Jänner 2020