Zum Hauptinhalt wechseln
Elisabeth Mandl

Jahresrückschau 2020

Für dich erreicht - Rückblick auf das Corona-Jahr

ÖGB und Gewerkschaften konnten Schlimmstes verhindern

Zum Jahreswechsel ist es üblich, gute Neujahrsvorsätze zu fassen, aber auch das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Ein Jahr wie das vergangene hat noch niemand erlebt. Die Gesundheit der Menschen stand im Dauerfokus, es war emotional belastend und arbeitsmarktpolitisch sowie wirtschaftlich in höchstem Maße herausfordernd. 

ÖGB und starke Gewerkschaften konnten im Jahr 2020 Schlimmstes verhindern. Gleichzeitig hat die Corona-Krise vor Augen geführt, wie wichtig der von ÖGB und Gewerkschaften erkämpfte Sozialstaat für ArbeitnehmerInnen in Wahrheit ist, um das Leben auch in der Krise am Laufen halten zu können. 

Die Herausforderungen im neuen Jahr werden aber an Schärfe noch zunehmen. Dann nämlich, wenn es darum geht, wer die Kosten der Krise zahlen soll und wie für die vielen Arbeitslosen neue Jobs geschaffen werden können. Dann ist es auch wichtig, dass viele den Rücken der Gewerkschaften stärken und Mitglied werden.  

Rückblickend konnten ÖGB und Gewerkschaften 2020 unter anderem erreichen: 

  • Mit Kurzarbeit Jobs und Einkommen gesichert 

Innerhalb kürzester Zeit hat der ÖGB gemeinsam mit den Sozialpartnern und der Bundesregierung ein Kurzarbeitsmodell erarbeitet, das 1,3 Millionen Menschen vor Arbeitslosigkeit geschützt hat. Dieses Modell wurde mehrmals weiterentwickelt und später auch an die Bedingungen der weiteren Lockdowns angepasst. Hunderttausende konnten so vor Arbeitslosigkeit bewahrt werden und bekamen auch deutlich mehr Geld als im Falle von Arbeitslosigkeit. 

  • Unfallschutz und Pendlerpauschale im Homeoffice 

Für all jene, die Corona bedingt im Homeoffice arbeiten, konnten ÖGB und Gewerkschaften erreichen, dass die Unfallversicherungsregelung für das Homeoffice bis März 2021 verlängert wird. Zudem konnte die Auszahlung der Pendlerpauschale, auch wenn man im Homeoffice arbeitet, erfolgreich gesichert werden. Einkommensausfälle für Betroffene wurden dadurch verhindert.

Auch der Schutz von Risikogruppen, Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz oder der Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit waren nur aufgrund des unermüdlichen Einsatzes von ÖGB und Gewerkschaften möglich. 

  • Nulllohnrunden bei Kollektivverträgen abgewehrt 

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen waren die Gewerkschaften auch im Krisenjahr erfolgreich. Forderungen nach Nulllohnrunden oder sogar nach Lohn- bzw. Gehaltsverzicht konnten weitgehend abgewehrt werden. Das Ziel war vor allem, die Kaufkraft der ArbeitnehmerInnen zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern.  

Ebenfalls geregelt sind in den Kollektivverträgen Weihnachts- und Urlaubsgeld. Diesbezüglich konnte die seit Jahresanfang 2020 geltende Ungerechtigkeit bei der Besteuerung im Falle von schwankenden Einkommen im Jahresverlauf repariert werden. Betroffenen bleibt damit ab 2021 wieder einige Hundert Euro netto mehr von ihrem Weihnachtsgeld. 

  • Sonntag bleibt geschlossen 

Während des ersten Lockdowns einigten sich die Sozialpartner auf ein Schutzpaket für Beschäftigte im Handel sowie verkürzte Öffnungszeiten. Während des zweiten Lockdowns kurz vor Weihnachten wurden jedoch wieder Stimmen laut, nach dem Lockdown den Handel auch an den Sonntagen vor Weihnachten zu öffnen. Die Sozialpartner verständigten sich auf verlängerte Öffnungszeiten an bestimmten Tagen, aber die Sonntagsöffnung im Handel konnte die Gewerkschaft verhindern.