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Zum 80. Geburtstag des ÖGB porträtieren wir Valentina Klein, Jugendvertrauensrätin bei der voestalpine – engagiert, mutig, solidarisch. Privat/Valentina Klein

80 Jahre ÖGB

„Ich will, dass alle fair behandelt werden“

Bei der voestalpine in Linz kämpft Valentina Klein für die Rechte junger Arbeitnehmer:innen und beweist, dass gewerkschaftliches Engagement heute genauso wichtig ist wie früher

Der ÖGB feiert sein 80-jähriges Bestehen – und damit acht Jahrzehnte voller Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit. Ein guter Anlass, um engagierte Kolleginnen und Kollegen vor den Vorhang zu holen. Denn hinter jeder gewerkschaftlichen Errungenschaft stehen Menschen, die sich mit Herz und Haltung für andere einsetzen. Eine von ihnen ist Valentina Klein, Jugendvertrauensrätin bei der voestalpine in Linz.

Technik, Teamgeist und Tatkraft

Valentina arbeitet als Elektrikerin in der Instandhaltung – ein Job, der nie langweilig wird, wie sie selbst sagt. Doch neben Maschinen und Schaltschränken kümmert sie sich auch um die Anliegen ihrer jungen Kolleginnen und Kollegen.  

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Das Wichtigste auf einen Blick

„Mir war immer wichtig, dass es allen um mich herum gut geht. Deshalb bin ich auch Jugendvertrauensrätin geworden.“ Ein Satz, der viel über sie aussagt – über ihr Verantwortungsbewusstsein, ihr soziales Engagement und ihren Wunsch, etwas zu bewegen. Schon früh in ihrer Lehrzeit kam Valentina mit der Gewerkschaft in Kontakt. Als sie den Jugendvertrauensrat und Betriebsrat kennengelernt hat, war sofort klar, dass sie das auch machen möchte. Heute ist sie nicht nur Gewerkschaftsmitglied, sondern Sprachrohr und Unterstützerin für mehr als 400 junge Beschäftigte an ihrem Standort. 

Die Anliegen sind vielfältig: Probleme mit Ausbildner:innen, Unterstützungsbedarf bei der Wohnungssuche, überfüllte Umkleideräume oder ungeeignete Arbeitskleidung für weibliche Lehrlinge. Valentina hört zu, berät und setzt sich konsequent für Verbesserungen ein. Dabei betont sie aber auch gerne, dass viele Verbesserungen für die jungen Arbeitnehmer:innen bereits erreicht wurden – durch den Einsatz des Betriebsrates und der vorherigen Jugendvertrauensräte.  . 

Die Gewerkschaft hilft, Rechte zu sichern – und kämpft für faire Arbeitsbedingungen.

Valentina Klein, Jugendvertrauensrätin

Warum die Gewerkschaft gerade für Junge wichtig ist

Viele Lehrlinge wissen nicht, welche Rechte sie am Arbeitsplatz haben. Das macht sie besonders angreifbar, so Valentina: 

„Lehrlinge werden oft ausgenutzt. Gemeinsam mit der Gewerkschaft kämpfen wir für ihre Rechte und setzen uns für faire Arbeitsbedingungen ein. Dafür brauchen wir aber viel Rückendeckung, also viele Mitglieder.” Aus ihrer täglichen Arbeit weiß sie außerdem, dass viele junge Arbeitnehmer:innen unter den steigenden Lebenshaltungskosten extrem leiden. „Viele müssen neben der Ausbildung arbeiten, um über die Runden zu kommen. Vor allem, wenn sie sich komplett selbst finanzieren müssen.“ Deshalb setzt sie sich für höhere Entschädigungen für Lehrlinge, leistbaren Wohnraum und mehr Investitionen in die Bildung ein.

Das macht ein Jugendvertrauensrat

Was ist ein Jugendvertrauensrat (JVR)? 
Ein JVR wird in Betrieben mit mindestens fünf jungen Beschäftigten gewählt. Er vertritt deren Interessen, achtet auf ihre Rechte und bringt Anliegen in den Betrieb ein.

Wer darf wählen? 
Alle Jugendlichen unter 18 bzw. Lehrlinge unter 21 Jahren.

Was macht ein JVR? 

  • Bei Betriebsratssitzungen mitreden, 
  • Vorschläge zur Ausbildung einbringen, 
  • Missstände aufzeigen, 
  • und vieles mehr.

Mehr Infos: www.oegj.at

Was sich ändern muss

Gegenüber Politik und Arbeitgebern hat Valentina klare Erwartungen: 

„Die Lehre muss aufgewertet werden. Es braucht mehr Geld für Berufsschulen und einen starken Einsatz gegen Diskriminierung.“ Besonders wichtig sind ihr dabei der respektvolle Umgang und die Chancengleichheit für alle. Sie fordert daher auch einen stärkeren Kampf, um die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern zu beseitigen und spricht sich ganz klar gegen ein höheres Pensionsantrittsalter aus. 

Engagement, das wirkt

Valentina Klein zeigt eindrucksvoll, was die Gewerkschaftsbewegung ausmacht: Engagement, Solidarität und der Wille, für andere einzustehen. 

Ihr Botschaft ist einfach und kraftvoll: Zusammenhalt macht stark, und jede und jeder Einzelne kann etwas bewirken – gestern, heute und in Zukunft. 
 

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