In der Corona-Krise hat sich unser Gesundheitssystem bislang gut bewährt. Das war nur deshalb möglich, weil die Weichen für ein nachhaltiges Gesundheitswesen schon viele Jahre zuvor gestellt wurden. Um dieses Niveau zu halten und weiterhin gleiche Leistungen für alle Versicherten zu ermöglichen, braucht es unter anderem eine weitsichtige Finanzierung und Verbesserungen sowie mehr Personal im Gesundheits- und Pflegebereich. Denn es war der unermüdliche Einsatz der Menschen aus diesem Bereich, die das System am Laufen gehalten haben.
Gesundheit und Pflege
Unser Gesundheitssystem steht vor einem Wendepunkt: Vor Corona hat die türkis-blaue Kassenfusion ein Mega-Minus in das Budget gefressen. Nach Corona wird das Minus noch viel größer werden - den Krankenkassen fehlen hunderte Millionen Euro. Um die Ausgaben zu begleichen und weiterhin eine gute Versorgung für alle Versicherten sicherzustellen, braucht es Geld vom Bund und langfristig einen Risikostrukturausgleich, also einen finanziellen Ausgleich zwischen den Krankenkassen.
Von allen gebraucht, von wenigen geschätzt. Von der Regierung wird die Pflegebranche nur stiefmütterlich behandelt. Dabei haben ausgerechnet die Pflegekräfte dazu beigetragen, dass unser System gut durch die Krise gekommen ist. Hier liegt vieles im Argen: schlechte Bezahlung, viele Arbeitsstunden und schlechte Arbeitsbedingungen, sind nur einige Beispiele. Das muss sich maßgeblich ändern.