Lösungen statt Ausreden!
Forderung nach Arbeitszeitverkürzung auf 35-Stunden
„Nachdem es bei der 5. Kollektivvertragsverhandlung kein zufriedenstellendes Angebot der Arbeitgeberseite gab, haben sich Betroffene aus dem Burgenland heute zu einer Protestkundgebung getroffen. Gemeinsam fordern sie eine 35-Stunden-Woche in der Sozialwirtschaft“, erklärt Christian Dvorak, Regionalvorsitzender der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier) im Burgenland.
Rund 60 Menschen – unter ihnen zahlreiche Beschäftigte der Caritas und der Sozialwirtschaft Burgenland - trafen sich heute zur Protestkundgebung in der Eisenstädter Fußgängerzone, um auf ihre Forderung der Arbeitszeitverkürzung aufmerksam zu machen und gegen die Gesprächsverweigerung der Arbeitgeberseite zu demonstrieren.
Von den Arbeitgebern ist als Gegenargument zur 35-Stunden-Woche stets der Personalmangel zu hören, Gegenrezepte legen sie aber nicht auf den Tisch. Der einzige Vorschlag, und dieser ist völlig absurd, stammt von der gewinnorientierten Senecura-Gruppe. Dieses Unternehmen will in Marokko junge Arbeitslose für die Pflege in Österreich anwerben, Deutschkurse finanzieren und ein Nostrifizierungsverfahren einleiten. Alles wird getan, nur nicht die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Österreich", ärgern sich die GewerkschafterInnen.
„Die Arbeit im Sozialbereich ist schwer und belastend, deshalb braucht es eine Entlastung. 70 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit, weil mehr einfach nicht zu schaffen ist“, betont auch vida-Regionalvorsitzender Rudolf Kaiser.
Im Burgenland arbeiten mehr als 6.000 Frauen und Männer in der Sozialwirtschaft in Gesundheits- und Pflegeberufen, sowie ca. 600 Beschäftigte bei der Caritas in der Diözese Eisenstadt. Ihre Tätigkeiten sind vielfältig. Sie kümmern sich um Menschen mit besonderen Bedürfnissen sowie um kranke und alte oder pflegebedürftige Menschen.
Die nächste KV-Verhandlungsrunde für die Sozialwirtschaft findet am 17. Februar in Wien statt.