Kärntner Frauen bekommen um 40,5% weniger Pension als Männer
Die Einkommensunterschiede zeigen ganz deutlich: In Kärnten bekommen Frauen um 40,5% weniger Pension als Männer. Frauen sind auch besonders stark von Altersarmut betroffen. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Frauen nach wie vor eine der größten Herausforderungen. Sie leisten den Großteil der Kindererziehung und arbeiten vielfach in Teilzeit, um alles unter einen Hut zu bekommen“, so ÖGB Landesfrauenvorsitzende Waltraud Rohrer. Die geringen Einkommen drängen Frauen in Altersarmut und führen zu niedrigen Pensionen. „Es kann nicht sein, dass der Familienwunsch für Frauen in späteren Jahren zu Armut führt“, so Rohrer.
Kindererziehung muss besser angerechnet werden
In der Praxis zeigt sich, dass die geringe Anrechnung der Kindererziehungszeiten ein massives Problem für Frauen darstellt. „Eine gerechte und stufenweise Anrechnung der Kindererziehungszeiten ist oberstes Gebot der Stunde“, fordert Rohrer. Ein Ausbau der Kinderbildungs – und betreuungseinrichtungen mit passenden Öffnungszeiten, muss vor allem in den ländlichen Regionen erfolgen. „Immer wieder müssen Frauen Jobangebote ablehnen, weil die Kinderbetreuung aufgrund fehlender Strukturen nicht gewährleistet werden kann“, so ÖGB Landesfrauensekretärin Christina Summerer.
Pflege von Angehörigen
Wenn Arbeitnehmerinnen die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger übernehmen, führt das dazu, dass die berufliche Tätigkeit eingeschränkt oder aufgegeben werden muss. Der Ausbau qualitativer Pflegeangebote ist eine wichtige Rahmenbedingung für die Erwerbstätigkeit der Arbeitnehmerinnen. „Eine Pflegereform, die ein leistbares und qualitatives Angebot an Pflege für die Familien sicherstellt, muss endlich umgesetzt werden“, fordert Rohrer.
Bessere Arbeitsbedingungen
Die Krise hat gezeigt, dass hauptsächlich Frauen in systemrelevanten Berufen tätig sind. Der von der Bundesregierung versprochene Corona – Tausender lässt nach wie vor in vielen Bereichen auf sich warten. „Den Applaus für die Leistungen haben die Frauen gehört, nun muss aber endlich eine Anerkennung in Form von besserer Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen für Frauen erfolgen“, so Rohrer.