Gewerkschaft GPA Kärnten: Erwachsenenbildung ist mehr wert!
Auch nach vier KV-Verhandlungsrunden kam es für die Beschäftigten in der Österreichischen Erwachsenenbildung (BABE) zu keiner Einigung. Nach internen Betriebsversammlungen tragen die Beschäftigten der privaten Bildungseinrichtungen gemeinsam mit der Gewerkschaft GPA Kärnten ihre Forderungen nun an die Öffentlichkeit. Über 100 Beschäftigte demonstrierten heute in Klagenfurt.
„Die Beschäftigten der privaten Bildungseinrichtungen haben sich Wertschätzung und einen angemessenen Lohn- und Gehaltsabschluss verdient. Das Angebot von 3,5 Prozent auf KV-Löhne ist völlig inakzeptabel“, so Christian Igumnov, Regionalsekretär der Gewerkschaft GPA in Kärnten. „Die Krisenjahre 2020 und 2021 haben für die privaten Bildungseinrichtungen viele zusätzliche Aufträge gebracht. Von Kurzarbeit und Sonderförderungen haben vor allem die gewinnorientierten Einrichtungen stark profitiert, die sich jetzt querstellen, wenn es darum gehen soll, den Beschäftigten einen gerechten Anteil zu zahlen“, kritisiert Igumnov scharf.
Österreichweit zählt die Erwachsenenbildung in etwa 9.000 Beschäftigte. In Kärnten sind rund 600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den privaten Bildungseinrichtungen beschäftigt. Der Frauenanteil ist hoch. „Wir haben in dieser Branche über 70 Prozent Frauen und einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung. Gerade für sie ist ein entsprechender Kollektivvertragsabschluss enorm wichtig“, betont auch Jutta Brandhuber, Geschäftsführerin der Gewerkschaft GPA. „Wohnen, Energie, Treibstoff, Nahrungsmittel – alles wird teurer. Die Beschäftigten brauchen eine gerechte Lohn- und Gehaltserhöhung, damit sie sich das Leben leisten können“, so Brandhuber weiter.
Neben einer deutlichen Gehaltserhöhung fordern die Arbeitnehmervertreter einen schnelleren Weg zur 6. Urlaubswoche und mehr Vordienstzeitenanrechnung. „Es sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Erwachsenenbildung, denen es zu verdanken ist, dass jene Fachkräfte zur Verfügung stehen, die von der Wirtschaft gebraucht werden und dass Jahr für Jahr tausende Menschen nach oft langer Zeit der Arbeitslosigkeit wieder den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt finden. Diese Beschäftigten haben sich einen fairen KV-Abschluss verdient“, so Igumnov abschließend.