Gewerkschaftsfrauen Kärnten: Minister Kocher bestraft Frauen in Teilzeit!
Arbeitsminister Kocher findet laut einem aktuellen Zeitungs – Interview, dass Teilzeit ein „Privileg“ sei und durch geringere Sozialleistungen unattraktiv gemacht werden müsse. Für ÖGB Landesfrauenvorsitzende Silvia Igumnov eine nicht nachvollziehbare Forderung, welche jeder Grundlage entbehrt.
„Mehr als die Hälfte der Frauen in Österreich arbeitet in Teilzeit – oftmals unfreiwillig. Besonders im ländlichen Bereich fehlen Kinderbetreuungsmöglichkeiten, um Vollzeitarbeit zu ermöglichen. Sie nun dafür zu bestrafen ist nicht die Lösung“, so Igumnov. Mehr als 60.000 Frauen würden gerne mehr arbeiten, wenn sie die entsprechenden Kinderbetreuungsplätze hätten. „Es führt kein Weg an einem Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag vorbei”, hält Igumnov fest.
Frauen tragen Hauptlast
Zudem tragen Frauen die Hauptlast der unbezahlten Arbeit wie Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Betreuung der Kinder: „Um Frauen Vollzeitarbeit bis zur Pension zu ermöglichen, müssen sowohl gesunde Arbeitsplätze, bessere Arbeitsbedingungen und ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag geschaffen werden“, erklärt Igumnov.
Auch braucht es eine Lösung für ältere ArbeitnehmerInnen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wenn die geblockte Altersteilzeit tatsächlich abgeschafft wird. Frauen dürfen nicht den Preis dafür zahlen, dass die Regierung nicht ihre Hausaufgaben gemacht hat: Es braucht viel mehr gute Investitionen in Bildung, Gesundheit und nachhaltigen Jobs.