"Kehren Sie erstmal vor der eigenen Haustür, Herr Mayr-Stockinger!“
Gewerkschaft vida erteilt „Urlaub statt Krankenstand“ eine deutliche Absage
Die Gewerkschaft vida Oberösterreich hat in einem offenen Brief auf die jüngsten Äußerungen des oberösterreichischen Wirtesprechers Thomas Mayr-Stockinger reagiert. Dieser hatte vorgeschlagen, dass die ersten drei Krankheitstage künftig als Urlaub oder Zeitausgleich gelten sollten. Gerhard Siegl, Landesvorsitzender der vida und Unterzeichner des Briefs, zeigt sich über diesen Vorschlag bestürzt: „Es ist bedauerlich, dass ein solcher Vorstoß ausgerechnet von einem Vertreter einer Branche kommt, die einerseits über Arbeitskräftemangel klagt und andererseits für einen überproportionalen Anteil der arbeitsrechtlichen Beratungen in.“ Verantwortlich ist die Arbeiterkammer. Bevor Herr Mayr-Stockinger die Beschäftigten des Tachinierens beschuldigt, sollte er erstmal vor der eigenen Haustür kehren.“
Auch Sabine Ameshofer, Spartensprecherin Tourismus der vida Oberösterreich, lehnte den Vorschlag entschieden ab: „Wollen die Betriebe wirklich, dass Mitarbeiter:innen mit einer Virusinfektion in der Küche arbeiten oder Masseur:innen mit Erkältung ihren Beruf ausüben? Die ohnehin bestehende Personalknappheit setzt die Beschäftigten bereits unter Druck. Dieser Druck weiter zu erhöhen, ist kontraproduktiv und gefährdet die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen. „
Auch rechtlich wirft der Vorschlag Fragen auf. „Urlaub muss zwischen Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in vereinbart werden.“ Sollten Arbeitgeber:innen auch im Krankheitsfall zustimmen müssen, damit Beschäftigte mit Fieber zu Hause bleiben können? „Diese Ideen sind in vielerlei Hinsicht fernab der Realität“, erklärt Siegl.