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Drei Milliarden Euro EU-Gelder abholen und sinnvoll investieren

Gewerkschaft vida fordert: Brachliegende Milliarden müssen in öffentlichen Verkehr und Ausbildung fließen

Wirtschaftliche Erholung und langfristiges, nachhaltiges Wachstum – das sind die Ziele der sogenannten „EU Aufbau- und Resilienzfazilität“. Für Österreich stehen dabei drei Milliarden Euro zur Verfügung, die für Projekte zum Umbau in eine grünere, sozialere und digitalere EU verwendet werden können. Bis April 2021 können durch die Nationalstaaten Projekte eingereicht werden.

„Wir fordern das Land Oberösterreich auf, dieses Geld nicht brachliegen zu lassen, sondern in sinnvolle Projekte zu investieren“, sagt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida, Helmut Woisetschläger.

Die Gewerkschaft vida appelliert an die LandespolitikerInnen, folgende Projekte zu forcieren, die dazu beitragen würden, die Wirtschaft anzukurbeln, die Bevölkerung zu unterstützen und die CO2-Ziele zu erreichen:

Ausbau des öffentlichen Verkehrs

Der Wiederaufbaufonds soll zur besseren Verkehrsanbindung und für bessere Arbeitsbedingungen – vor allem im Linienbusverkehr – genutzt werden. „Unsere Kinder und Eltern sollen auch ohne Auto in die Schule, die Arbeit, die Freizeit, zum Einkaufen oder zum Arzt gelangen können“, sagt Woisetschläger. Dazu wäre es notwendig, einerseits die Vertaktung auf der Schiene und andererseits den Linienbusverkehr deutlich auszubauen. Immer wieder werden dem raschen Ausbau des öffentlichen Verkehrs hohe Kosten als Totschlagargument gegenübergestellt. „Deshalb müssen wir diese einmalige Chance jetzt nützen“, appelliert der Gewerkschafter an die Politik. Klarerweise kann man nicht in jede Gemeinde eine Bahnlinie bauen, doch der Ausbau von Buslinien bedeutet eine Stärkung des ländlichen Raums, die rasch umsetzbar wäre. „Es würde allen im ländlichen Raum helfen: Vom Beschäftigten über Unternehmen bis hin zu Vereinen.“

Investitionen in Ausbildung: Pflege & Verkehr

Um den öffentlichen Verkehr ausbauen zu können, muss auch in die Ausbildung investiert werden. „Oberösterreich braucht mehr Ausbildungsplätze etwa für BuslenkerInnen oder Beschäftigte in Bahnbetrieben, damit ein ausgebautes Netz auch bedient werden kann“, sagt Woisetschläger. Es gibt derzeit viele Arbeitslose, die bereit wären, sich beruflich umzuorientieren und genauso gibt es viele junge Menschen, die derzeit keinen Ausbildungsplatz finden. Der öffentliche Verkehr wäre die Möglichkeit, in einen zukunftsorientierten und grünen Arbeitsplatz einzusteigen.

Neben der Ausbildung in Verkehrsberufen sollen die EU-Milliarden auch dafür genutzt werden, in die Ausbildung von Pflegekräften zu investieren. „Wir fordern schon lange ein besseres Stipendienmodell, mit dem sich Interessierte eine solche Ausbildung auch leisten können. Der Wiederaufbaufonds wäre die Gelegenheit, das auch umzusetzen und gleichzeitig mehr Ausbildungsplätze zu schaffen“, sagt Woisetschläger.