Equal Pay Day in OÖ: Reden ist Geld!
ÖGB-Verteilaktionen in ganz OÖ für faire Fraueneinkommen
Die Preisexplosion bei Energie, Lebensmittel, Mobilität und Wohnen trifft Frauen überproportional. Schließlich haben Männer schon am 16. Oktober so viel verdient wie Frauen in einem ganzen Jahr. Diesen „Equal Pay Day“ nehmen die ÖGB-Frauen in Oberösterreich zum Anlass für Aktionen im gesamten Bundesland. Sie sagen „Reden ist Geld!“ und fordern mehr Einkommenstransparenz, eine bessere Bezahlung, vor allem in frauendominierten Branchen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch mehr Kinderbetreuungs- und -bildungsangebote und familienfreundlichere Arbeitszeiten.
Über Einkommen reden
„Noch immer glauben viele Menschen, dass Frauen weniger verdienen, weil sie nicht so geschickt verhandelt hätten. Das ist nicht wahr. Es ist Aufgabe der Unternehmen, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu sorgen. Frauen schlechter zu entlohnen oder ihnen Prämien oder Überstundenbezahlung vorzuenthalten ist nicht erlaubt“, stellt ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober klar. Damit Frauen überhaupt wissen, wie sie liegen, ist es wichtig, über Einkommen zu reden. „Wir wollen, dass verpflichtende Einkommensberichte auch auf kleinere Betriebe ausgeweitet und verbessert werden. Das schafft Klarheit und zeigt auf, wo es in Firmen bezüglich Geschlechtergerechtigkeit noch Handlungsspielraum gibt.“
Verteilaktionen am 17. Oktober in Linz
Mit ihren Verteilaktionen – etwa in Einkaufszentren und vor Berufsschulen – wollen die ÖGB-Frauen aufklären und ArbeitnehmerInnen informieren, wosie sich über branchen- oder firmenübliche Entlohnung erkundigen können. Zudem machen die ÖGB-Frauen darauf aufmerksam, dass auch die Politik eine Reihe von Möglichkeiten hätte, um im Kampf für Einkommensgerechtigkeit entscheidende Schritte weiterzukommen. „Wir fordern einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag“, stellt Schober klar. „Das ist die Voraussetzung dafür, dass Frauen überhaupt arbeiten können und nicht komplett den Anschluss verlieren.“ Dazu seien familienfreundlichere Arbeitszeiten ein Gebot der Stunde: „Wir brauchen eine Arbeitszeitverkürzung für alle und damit auch eine gerechtere Aufteilung der unbezahlten Arbeit.“
Einkommensnachteil in Oberösterreich besonders ausgeprägt
21,1 Prozent weniger als Männer verdienen Vollzeit und ganzjährig beschäftigte Frauen in Oberösterreich. Damit liegt unser Bundesland wie schon in den vergangenen Jahren auf dem unrühmlichen vorletzten Platz vor Vorarlberg. Der Equal Pay Day wird somit in Oberösterreich besonders früh begangen. Bundesweit macht der Einkommensnachteil von Frauen „nur“ 17,1 Prozent aus, der Equal Pay Day ist österreichweit der 30. Oktober.