Equal Pension Day 2024: Frauen sind in Oberösterreich öfter und viel stärker von Altersarmut betroffen als Männer
Heitzinger: „Arbeitsbedingungen und Einkommen von Frauen müssen endlich verbessert werden!“
„Auch im Jahr 2024 bekommen Frauen noch immer deutlich weniger Pension als Männer“, kritisiert Christine Heitzinger, Frauenvorsitzende des ÖGB Oberösterreich, anlässlich des Equal Pension Day am 18. Juli 2024. Zur Beseitigung der massiven Pensionsunterschiede braucht es neben einer besseren und längeren Anrechnung der Kindererziehungszeiten einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag.
"Nur so haben Frauen echte Wahlfreiheit, können höhere Pensionsansprüche erwerben und sind vor Altersarmut geschützt“, so Heitzinger weiter: „Es braucht endlich eine Frauenpolitik, die die Probleme ernst nimmt anstatt sie zu ignorieren.“
Während Männer in Oberösterreich eine monatliche Durchschnittspension von 2.400 Euro beziehen, sind es bei Frauen nur 1.300 Euro. „Das sind nicht nur mehr als 45 Prozent weniger Pension. Das bedeutet auch, dass für viele Frauen Altersarmut vorprogrammiert ist“, bekräftigt die oberösterreichische Frauenvorsitzende und verweist darauf, dass Oberösterreich sich damit beim Gender Pension Gap nach Vorarlberg auf den vorletzten Platz einreiht.
Weniger Vollzeitjobs, weniger Plätze in den Oö. Kinderbildungseinrichtungen
Einer der Hauptgründe, warum Frauen deutlich niedrigere Pensionen haben, sei auch, dass sie „vielfach keine Möglichkeit haben, Vollzeit arbeiten zu gehen. Einerseits werden immer weniger Vollzeitjobs angeboten, andererseits leisten Frauen nach wie vor den Großteil an unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege von Angehörigen. Gleichzeitig gibt es in Oberösterreich mit rund 1300 Einrichtungen nach wie vor viel zu wenig Plätze in Kinderbildungseinrichtungen“, so Christine Heitzinger und verweist dazu auf die aktuelle Zeitverwendungsstudie.
„Während das gesetzliche Pensionsantrittsalter bis 2033 auf 65 steigt, geht schon jetzt nur jede dritte Frau aus einer Erwerbstätigkeit direkt in Pension. Ein großer Teil der Betriebe bietet demnach keine Beschäftigung für Frauen bis zur Pension“, schließt die Gewerkschafterin.