Österreich braucht eine Millionärssteuer:
Info-Aktion der Gewerkschaft GPA in Linz
Im Rahmen einer Schwerpunktwoche zum Thema Vermögensverteilung informierten heute GewerkschafterInnen auf dem Linzer Schillerplatz PassantInnen über das GPA-Modell zu einer Millionärssteuer für Österreich. Eine IFES-Studie zeigte im Vorfeld hohe Zustimmung zu einer Erbschafts- und Vermögenssteuer in der Bevölkerung.
„Besonders interessant ist, dass die Zustimmung zu einer Erbschafts- und Vermögenssteuer quer durch alle Bevölkerungsschichten sehr hoch ist, auch bei WählerInnen von Parteien, die sich gegen eine Vermögensbesteuerung aussprechen. Auch jene Gruppe, die von sich annimmt, von dieser Steuer betroffen zu sein, tritt für eine höhere Besteuerung ein“, ist Wolfgang Gerstmayer positiv überrascht von den Befragungsergebnissen.
Österreich ist ein Land mit einer extremen Vermögensungleichheit. Das reichste ein Prozent besitzt rund 40 Prozent des gesamten Vermögens, die untere Hälfte hingegen nur 2,8 Prozent. Im internationalen Vergleich ist Österreich Schlusslicht bei den vermögensbezogenen Steuern.
Corona und die Teuerungskrise haben die Ungleichheit noch verschärft. Seit dem Jahr 2020 gingen weltweit 63 Prozent aller Vermögenszuwächse an das oberste ein Prozent der Reichen, so der internationale Verbund von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen OXFAM.
Die Studie bestätigt auch, dass die Einkommensverluste während Corona und die Teuerung bei erheblichen Teilen der Bevölkerung zu finanziellen Problemen geführt hat. Die große Mehrheit sieht die Teuerung und die zunehmende Schere zwischen Arm und Reich als das größte Zukunftsproblem an.
Das GPA-Modell für eine Millionärssteuer würde Nettovermögen über einer Million Euro betreffen und ist progressiv ausgestaltet. Durch einen hohen Freibetrag wären nur die reichten 3 bis 4 Prozent der Haushalte betroffen, rund 5 Mrd. Euro wären jährlich an Einnahmen möglich, das bestätigen Berechnungen des Instituts ICAE an der Johannes-Kepler-Universität Linz.
„Mit diesem Geld könnte nicht nur der Teuerung entgegengesteuert werden, sondern auch wichtige Investitionen in den Sozialstaat gemacht und dringend notwendige Schritte zur Bekämpfung der Klimakrise gesetzt werden“, ist Gerstmayer überzeugt davon, dass ALLE Menschen in Österreich von einer Millionärssteuer profitieren würden.
Weitere Informationen zur Aktionswoche finden Sie unter www.gpa.at/fuer-gerechte-steuern
und im Anhang (Presseunterlage und IFES-Studie).