Lehre aufwerten, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen
ÖGJ- Rehberger: „Gesellschaftliche Stellung der Lehre ausbaufähig“
„Viele UnternehmerInnen, gerade auch in Oberösterreich, jammern über den Fachkräftemangel. Dass es so schwierig ist, qualifiziertes Personal zu finden, hat vielleicht auch mit dem gesellschaftlichen Status der Lehre zu tun. Gerade in den letzten Monaten hat man gemerkt, dass auf die Lehrlinge häufig vergessen wird“, sagt der Landesvorsitzende der Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), Josef Rehberger. Er spielt darauf an, dass bei dutzenden Regierungspressekonferenzen zu Bildung und Corona nie die BerufsschülerInnen erwähnt wurden.
Lehre wird attraktiver, wenn es Wertschätzung für Lehrlinge gibt
Damit die Lehre wieder attraktiver wird, brauche es vor allem zwei Dinge: „Lehrlinge haben sich eine ordentliche Bezahlung verdient. Es geht aber auch darum, wie ein Lehrling in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Solang der Lehre das Image anhaftet, sie sei die letzte Ausfahrt für Jugendliche, die die Schule nicht schaffen, werden motivierte junge Menschen nicht gerade in Scharen in dringend benötigte Lehrberufe drängen“, stellt Rehberger klar.
Lehrausbildung muss gleichen Stellenwert wie Schule haben
Ein gesellschaftliches Umdenken sei notwendig, schließlich habe man Generationen von Jugendlichen eingeimpft, dass eine höhere Schule besser sei als eine Lehre. „Eine Lehrausbildung muss den gleichen gesellschaftlichen Stellenwert haben wie eine weiterführende Schule. Dann werden auch wieder mehr Jugendliche Lust auf einen Lehrberuf bekommen.“