Salzburg
Personeller Wechsel in der Landesgeschäftsführung
Heidi Hirschbichler geht in den Ruhestand. AK-Vizepräsidentin Gabi Proschofski übernimmt
Ab 1. März kommt es zu einem personellen Wechsel in der ÖGB-Landesorganisation Salzburg. Nachdem ÖGB-Landesgeschäftsführerin Heidi Hirschbichler nach mehr als 40 Jahren Gewerkschaftstätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand geht, übernimmt AK-Vizepräsidentin Gabi Proschofski die Position der Landesgeschäftsführerin. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Gabi Proschofski eine so gute Nachfolge für Heidi Hirschbichler gefunden haben. Gabi Proschofski kennt die Gewerkschaft in all ihren Facetten und ist eine überzeugte Gewerkschafterin, die sich in allen Lebenslagen für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einsetzt.“, informiert ÖGB-Landesvorsitzender und AK-Präsident Peter Eder und ergänzt: „Ich bedanke mich bei Heidi Hirschbichler für ihren unermüdlichen Einsatz, wenn es um die Anliegen der Arbeitnehmer-Interessen geht. Sie hat in ihren 40 Jahren Gewerkschaftstätigkeit wichtige Akzente gesetzt und nie an Motivation oder Engagement eingebüßt.“
Gabi Proschofski: Gewerkschafterin aus Leidenschaft
Gabi Proschofski war viele Jahre lang Betriebsrätin in einem Betrieb mit mehr als 200 Mitarbeitern ehe sie als Fachexpertin in die Gewerkschaft wechselte, wo sie seit knapp 10 Jahren tagtäglich für die Interessen der ArbeitnehmerInnen im Einsatz ist.
Sie begann zunächst als ÖGB-Frauensekretärin bevor sie als betriebsbetreuende Sekretärin in die Gewerkschaft Pro-Ge wechselte. Durch ihren täglichen Kontakt mit den BetriebsrätInnen weiß sie sehr gut um die Sorgen und Anliegen der Beschäftigten in Salzburg Bescheid und kann diese Erfahrungen optimal in ihre neue Tätigkeit einfließen lassen. Die AK-Vizepräsidentin ist auch in der Gewerkschaftsorganisation fest verankert. „Die Interessenvertretung der ArbeitnehmerInnen in Österreich ist ein europäisches Erfolgsmodell. Gewerkschaft, Arbeiterkammer und Betriebsrat – das sind die drei Säulen, auf denen die gut funktionierende Interessenvertretung aufbaut. Ich bin dankbar, dass es mir in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn möglich war, alle drei Säulen kennen- und schätzen zu lernen. Mich für andere einzusetzen, war immer schon mein Herzensanliegen und ich freue mich, all meine Erfahrungen in meine neue Tätigkeit einfließen zu lassen.“, informiert Gabi Proschofski, die sich nicht nur auf allen Ebenen für eine solidarische Gesellschaft einsetzt, sondern auch selbst durch ihr solidarisches Handeln von allen wertgeschätzt wird.
„Zugleich möchte ich mich auch bei Heidi Hirschbichler für all die Jahre der guten Zusammenarbeit bedanken. Ich weiß, dass Heidi auch in ihrer wohlverdienten Pension immer ihr Herz bei den ArbeitnehmerInnen hat.“, ist Proschofski überzeugt.
Heidi Hirschbichler: Ein Leben für die Gewerkschaft
Mehr als vier Jahrzehnte hat Heidi Hirschbichler für die Gewerkschaftsbewegung gearbeitet. Für sie war das stets mehr als nur ein Job. „Ich bin aus tiefster Überzeugung Gewerkschafterin und deshalb war die Arbeit in der Gewerkschaft für mich immer der schönste Beruf der Welt, denn was kann es Besseres geben, als sich tagtäglich für die Anliegen der ArbeitnehmerInnen einzusetzen und für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen?“, blickt Hirschbichler auf ihre Gewerkschaftstätigkeit zurück.
Seit 1974 ist Heidi Hirschbichler in der Gewerkschaft tätig. Zuerst als Funktionärin, später dann hauptamtlich, wobei sie ab 1992 immer in Führungspositionen war. Die letzten 16 Jahre war sie Landesgeschäftsführerin des ÖGB Salzburg und kann dabei auf eine sehr stolze Bilanz zurückblicken. So konnten über die Jahre nicht nur zahlreiche Betriebe neu organisiert werden, auch die Zahl der Mitglieder ist stetig gewachsen, so dass der ÖGB heute alleine in Salzburg über 65.000 Mitglieder vertritt.
Unter ihrer Führung wurde die Landesorganisation neu aufgestellt und modernisiert, was gerade in den Bereichen Kommunikation, Aktionismus und Kampagnenfähigkeit deutlich unter Beweis gestellt wurde. Aktionen, wie die Bootsfahrt auf der Salzach, damit der „Sozialstaat nicht den Bach runter geht“, die Riesentransparente auf der Festung im Rahmen des EU-Gipfels oder auch die kürzlich durchgeführte Verleihung des 1. Salzburger Betriebsräte-Awards sind nur einige Beispiele die zeigen, wie ideenreich und innovativ die Akzente waren, die Hirschbichler in ihrer Zeit setzen konnte.
„Ein besonderes Herzensanliegen war und bleibt mir immer die Bildung.“ sagt Hirschbichler, die selbst berufsbegleitend ein postgraduate Studium zum Master of Business Administration absolvierte. So wurde auch die Salzburger Gewerkschaftsschule neu ausgerichtet und zu einer hochqualitativen Bildungseinrichtung für Betriebsräte entwickelt. „Wenn man sich die Geschichte der Arbeiterbewegung vor Augen führt, dann war die Grundlage für alles weitere die Gründung der Arbeiterbildungsvereine. Der humanistische Gedanke, wonach die Bildung der beste Weg in die Selbstbestimmtheit und Freiheit ist, war wesentlich für den Erfolg der Arbeiterbewegung und dafür, dass vor 75 Jahren der ÖGB gegründet werden konnte“, ruft Hirschbichler in Erinnerung und ergänzt: „Ohne die Gewerkschaft würden Arbeitnehmer nicht den Stellenwert in der Gesellschaft haben der ihnen zusteht und sie hätten auch niemanden, der sich für ihre Rechte einsetzt.“
Auch als Abgeordnete zum Salzburger Landtag hat Heidi Hirschbichler stets ihre parlamentarischen Möglichkeiten ausgeschöpft, um für ein gutes Leben für alle einzutreten. Die Erfolge, die sie dabei erzielen konnte, sind vor allem darauf zurück zu führen, dass sie – geprägt durch die Sozialpartnerschaft – immer auf den Dialog gesetzt hat. Dadurch gelang es ihr zum Beispiel, ein von allen politischen Parteien getragenes, einstimmiges Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft zu erzielen, in einer Zeit, als die türkis-blaue Regierung bereits den sozialpartnerschaftlichen Dialog aufgekündigt hat.
„Ich wünsche meiner Nachfolgerin alles Gute für ihre neue, herausfordernde Tätigkeit und bin überzeugt, dass der ÖGB Salzburg mit Peter Eder und Gabi Proschofski an der Spitze perfekt aufgestellt ist, wovon alle ArbeitnehmerInnen in Salzburg profitieren werden.“, gratuliert Hirschbichler abschließend.