Zum Hauptinhalt wechseln
OEGB_Konferenzen22

Alles über deinen Baum

"Was kann ausgerechnet ich gegen den Klimawandel tun?" Das haben sich wohl schon einige von Euch gefragt. Einen Baum zu pflanzen ist schon einmal ein Anfang, denn: Österreich ist eines der waldreichsten Länder Europas. Mit einer Waldfläche von 4,02 Millionen Hektar erreicht Österreich eine Bewaldung von 48 %. Neben der enormen Wichtigkeit als Sauerstoffproduzent dient uns der Wald vor allem als CO2-Speicher. Demnach sind in Österreichs Wäldern circa 3,6 Milliarden Tonnen CO2 gebunden, das sind mehr als das 40-fache des ausgestoßenen CO2 in Österreich. Damit wird der österreichische Wald zum wichtigsten Klimaschutzfaktor.

Daher haben wir uns dazu entschlossen, allen Delegierten zur 23. Landeskonferenz des ÖGB Steiermark einen Baum zu schenken. Dein Baum ist Teil eines Aufforstungsprojekts in Kooperation mit der Landesforstdirektion Steiermark und dem Lebensressort Steiermark

Gepflanzt wird Dein Baum im Herbst, mit tatkräftiger Unterstützung unseres Vorsitzenden, Horst Schachner, und unseres Landessekretärs, Wolfgang Waxenegger.

Neubewaldungsprojekt "Unger Pertlstein"

Das Neubewaldungsprojekt wird in Kooperation mit der Landesforstdirektion Steiermark „Unger Pertlstein“ im Ortsteil Pertlstein der Gemeinde Fehring durchgeführt werden.  Die Gemeinde Fehring hat eine durchschnittliche Waldausstattung von ca. 32 %, was etwas unter dem Bezirksschnitt von 34 % liegt. Die Ausrichtung der Fläche ist südwestlich und sie hat eine Hangneigung von ca. 25 bis max. 50 %. Der Boden ist mäßig frisch bis eher trocken und besteht aus lehmigem Sand bis sandigem Lehm. Die Aufforstung umfasst ca. 0,90 ha und soll mit standorttauglichen und klimafitten Baumarten wie Eiche, Kiefer, Hainbuche, Winterlinde, Elsbeere, Ahorn u.a. durchgeführt werden. Als Abgrenzung und Übergang zur restlichen landwirtschaftlichen Fläche, sowie zu einer Erhöhung der Biodiversität und Aufwertung des Lebensraumes, soll eine Waldrandgestaltung mit diversen Sträuchern erfolgen. Mehr Infos zum genauen Standort findest Du im Downloadbereich.

 

Foto des Aufforstungsgebiets Unger Pertlstein in der Gemeinde Fehring

Der passende Baum

Nicht jeder Baum eignet sich für jeden Platz. Daher haben die Expert*innen der Landesforstdirektion eine Auswahl für uns getroffen.

Die Klimakrise führt zu immer extremeren Wettersituationen. Das bedeutet für Wälder mit vorwiegend Bäumen einer Art, dass sie stärker bedroht sind. Durch vorausschauende Bewirtschaftung kann der Wald fit für die Zukunft werden. Naturnahe, diverse, stabile Wiederaufforstung im Mischwald und naturnahe, gemischte und strukturreiche Waldbestände streuen das Risiko. Fällt eine Baumart infolge der Klimakrise aus, können die verbleibenden Baumarten die wirtschaftlichen und ökologischen Verluste ausgleichen.

Werden neue Bestände begründet, müssen bei der Baumartenwahl bereits die veränderten Klimabedingungen in hundert Jahren berücksichtigt werden. Denn ein heute begründeter Bestand wird im hiebsreifen Alter am Ende des Jahrhunderts mit ganz anderen Klimabedingungen zurechtkommen müssen.

Manche Baumarten – insbesondere die Fichte – haben mit diesen Veränderungen, je nach Standort, zunehmend Schwierigkeiten. Die Prognosen für Baumarten wie Buche, Eiche, Ahorn und Tanne sind dagegen auf vielen Standorten günstiger. Die Ergänzung der Mischbestände mit nicht heimischen Baumarten wie Douglasie oder Roteiche sind Optionen eines auf die Klimakrise ausgerichteten Waldumbaus.

Hier möchten wir Euch zeigen, welche Bäume für Euch gepflanzt werden:

Die Winterlinde (Tilia cordata) als Baum des Jahres 2016 ist ein Baum mit großer Bedeutung – nicht nur für den Waldbau. Linden verfügen über einen hohen ökologischen Wert. Durch ihr feingliedriges, tiefgehendes Herzwurzelwerk werden die Waldböden gefestigt. Das sich schnell, innert Jahresfrist zersetzende, viel Eiweiß und Kalk enthaltende Lindenlaub verbessert die Bodenqualität wie kaum eine andere Baumart. Die Winterlinde kann auch dort wurzeln, wo andere Baumarten große Schwierigkeiten haben: So besiedelt sie auch lockere Schuttböden oder staunasse Böden, auf denen sie im Gegensatz zu vielen anderen Baumarten tief wurzeln kann. Aus diesem Grund ist die Winterlinde im Alpenraum eine sehr wichtige Baumart für Wälder, die Schutz gegen Steinschlag bieten sollen. Auch sonst ist die Winterlinde sehr anpassungsfähig – sie gedeiht auch auf eher nährstoffarmen Böden, ist kurzum waldbaulich vielseitig einsetzbar. Hinsichtlich des Bodens und der Bodenfeuchte ist die Linde wenig anspruchsvoll, solange sich auch nur etwas Feinerde im Boden findet.

Auch für Mensch und Tier sind Linden seit alters her ein Segen. Wir Menschen schätzen die Heilkräfte, beispielsweise als Lindenblütentee. Der würzige Duft der Blüten lockt zahlreiche Insekten an und bietet vor allem Bienen eine ausgezeichnete Weide.

Winter- und Sommerlinden sind bereits seit langer Zeit in Mitteleuropa verbreitet und hatten nicht nur bei den Germanen eine große Bedeutung. Bei ihnen war die Linde Freya gewidmet, der Göttin der Liebe, Fruchtbarkeit und Schönheit. (Thor, dem Wettergott, war die Eiche geweiht.) Auch ist die Linde Symbol von Gastfreundschaft, Güte und ehelicher Liebe. Dies soll zurückgehen auf „Philemon und Baucis“, Ovids Erzählung über ein altes Ehepaar, das sich nichts mehr wünschte als gemeinsam zu sterben, damit keiner von ihnen den Tod des anderen erleben müsse. Als der Tod zu ihnen kam, erfüllte Zeus ihnen diesen Wunsch und verwandelte Philemon in eine Eiche und Baucis in eine Linde. So stehen Eichen und Linden auch im Eichenwald in guter Gemeinschaft zusammen.

Die Weisstanne (Abies alba). Der finstere und gefürchtete Wald vieler Märchen und Sagen ist untrennbar mit der Tanne verbunden. Nicht von ungefähr kommt dieser Zusammenhang, zählt die heimische Weißtanne mit der Buche zu den schattentolerantesten Baumarten. Entsprechend dunkel sind auch die Bestände, in denen sie auftritt.

Die Weißtanne gilt als „Schattbaumart“, ihre Keimlinge und Jungpflanzen können daher auch im dichten Hochwald, in dem nur sehr wenig Licht bis zum Boden vordringt, gedeihen. Eine gute Wasserversorgung ist eine wichtige Voraussetzung für ihr Vorkommen, weniger Ansprüche hingegen stellt sie an die Nährstoffversorgung oder die Durchlüftung des Bodens. Unter den sich gegenwärtig ändernden Klimaverhältnissen ist sie auf einem großen Teil der Waldstandorte eine Baumart mit Zukunft.

Die Weisstanne ist die ideale Baumart für Mischwälder, bzw. mehrstufige aufgebaute Wälder und somit ein unentbehrlicher ökologischer Stabilisator. Durch das tiefgreifende Wurzelsystem werden einerseits schwere und vernässte Waldböden aufgeschlossen, anderseits wird die Wasserspeicherung verbessert. Zahlreiche Tierarten finden in, an und um die Tanne ihren Lebensraum. Davon zeugen beispielsweise der Tannenhäher oder die Tannenmeise.

Die Tannenrinde, in der Jugend glatt, später schuppig und mit zahlreichen Harzblasen, ist auffallend hell-grau. Daher der Name Weißtanne. Auffallend sind noch die Zapfen, die im Gegensatz zur Fichte nach oben wachsen.

Die Weißkiefer (Pinus sylvestris) ist als Baum des Jahres 2022, eine wahre Pionierbaumart, die nur bescheidene Ansprüche an ihre Umgebung stellt. Sie harrt auch auf kargen Böden aus. Anspruchsvoll ist sie nur gegenüber Licht.

Die Weißkiefer liebt mäßig trockene, lockere Böden, unabhängig vom Grundgestein. Sie kommt von der Ebene bis in Seehöhen von 1300 m am Alpenrand und von 2000 m in den Zentralalpen vor. Die Kiefer verblüfft immer wieder durch ihre weite Amplitude – man findet sie in Mooren und auch auf felsigen, extrem trockenen Standorten. Mit einer plastischen Wurzeltracht passt sich die Kiefer dem jeweiligen Standort an. Auf tiefgründigen, lockeren Böden bildet sie Pfahlwurzeln aus, ein kompaktes Herzwurzelsystem auf schweren, lehmigen Böden und ein weitverzweigtes, flachstreifendes Wurzelsystem auf flachgründigen bzw. felsigen Böden.

Anspruchsvoll ist die Weißkiefer nur hinsichtlich der Lichtansprüche und braucht als Lichtbaumart viel Sonne. Die Streu der Kiefer wird nur langsam abgebaut und führt zur Bildung von Rohhumusauflagen. Sie ist außerordentlich anpassungsfähig und gegen Frost und Hitze unempfindlich. Durch diese Anspruchslosigkeit ist sie als Mischbaumart für ärmere und trockenere Standorte unentbehrlich und auch als „klimafitte“ Baumart von Bedeutung. Im Zuge des Klimawandels wird die Weißkiefer vermutlich noch mehr an Bedeutung gewinnen. Sie kommt gut mit Hitze und Trockenheit, auch auf seicht gründigen Standorten, zurecht. Mischwälder mit Weißkiefern stellen an sich eine gute Möglichkeit dar, durch die Verteilung des Risikos auf mehrere Baumarten der unsicheren Zukunft des Klimawandels zu begegnen.

In der Vergangenheit verwendete man die sog. Kienspäne aus dem harzreichen Holz der Kiefer als Lichtquelle. Der Ruß, der beim Verbrennen von Kiefernholz entstand, wurde zur Herstellung von Farben, Tusche und Druckerschwärze genutzt. Eine besondere Bedeutung erlangte die Kiefer bei der Gewinnung von Baumharz. Dafür wurde am unteren Stammteil die Rinde entfernt und der Stamm fischgrätartig eingeritzt. Das austretende Harz wurde in Gefäßen aufgefangen und diente u. a. als Grundstoff für Lacke, Leime, pharmazeutische und kosmetische Artikel. Darüber hinaus wurden Holzteer bzw. Pech sowie Terpentinöl aus Kiefernholz hergestellt. Auch Bühnenböden wurden aus Kiefernholz gefertigt, da diese aufgrund des hohen Harzgehaltes kaum knarrten. Von größter Bedeutung ist aber sicherlich das „Gold der Ostsee“, der Bernstein, den die Eiszeiten u. a. aus dem Harz der Kiefer geschaffen haben. 

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii Franco) ist eine der wichtigsten nichtheimischen Baumarten in der österreichischen Forstwirtschaft. Nur wenige Besucher des Waldes wissen, dass die stattliche Douglasie vor der letzten Eiszeit in Europa heimisch war. Aus Nordamerika, wo sie sich halten konnte und als wichtiger Nutzholzbaum dient, sandte der Botaniker David Douglas 1828 erste Samen der „Oregon-Pine“ nach Europa. Mittlerweile wird die Douglasie seit mehr als 135 Jahren auch in Österreich als Mischbaumart erfolgreich forstlich genutzt. Bei den Ansprüchen an Boden und Klima ist die Douglasie relativ tolerant. Gerade auf ärmeren sandigen Böden kommt sie deutlich besser zurecht als die Fichte und ist sie der Kiefer an Wuchsleistung überlegen. In Ergänzung zu den standortgemäßen heimischen Baumarten ist die Douglasie auf geeigneten Standorten eine wichtige Mischbaumart im Klimawandel. Es ist zu erwarten, dass ihre Bedeutung daher weiter zunimmt.

Die Douglasie gehört zu den immergrünen Nadelbäumen, die Nadeln sind dicht geschraubt und 2-3 cm lang. Sie sind flach, weich, biegsam, unregelmäßig oder deutlich gescheitelt und mittel- bis dunkelgrün oder blaugrün. Die zerriebenen Nadeln duften fruchtig-harzig nach Orangen/Zitrone, ein gutes Erkennungsmerkmal.

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist eine seltene Laubbaumart und vielen Menschen unbekannt. 

Die Elsbeere ist das grösste aller einheimischen Rosengewächse. Das weitausladende, tiefgründige Wurzelwerk dieser Sorbusart lockert den Boden und festigt das Terrain für benachbarte Baumarten. Elsbeerblüten ziehen viele Insekten an und sind eine bedeutende Bienenweide. Die Früchte bieten im Herbst Nahrung für viele bei uns überwinternde Vogelarten. Das Laub verrottet rasch und trägt somit zur Verbesserung des Waldbodens bei.

Doch die Früchte schmecken nicht nur den Vögeln oder Waldtieren, auch für uns Menschen haben Elsbeeren eine vielseitige Verwendung. Pur oder getrocknet können sie zu Kompott, Marmelade, Gelee oder Fruchtsäften verarbeitet werden oder als Zutat für Schokolade, Konfekt, Käse, Kekse, Kuchen und Torten. Das kostbarste Produkt aus der Frucht ist aber der Branntwein. Der erlesene Schnaps mit dem typischen fruchtigen Mandelgeschmack wird vor allem im "Elsbeerreich", einer Region in Niederösterreich, produziert und für 200,- bis 400,- Euro pro Liter gehandelt.

Früher wurde aus der Elsbeere auch eine Medizin gegen Bauchschmerzen gewonnen. Bereits der Römer Aulus Cornelius Celsus (ca. 30 n. Chr.) schätzte die Elsbeerfrüchte wegen ihrer Heilwirkung. Martin Luther schrieb 1526 seinem Freund Johannes Agricola, dass er ihm diese köstlichen Früchte schicken solle. Die gerbstoffhaltigen Früchte haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und helfen gegen Durchfall, daher auch der deutsche Name "Ruhrbaum" oder "Ruhrbirne".

Stieleiche (Quercus robur): Eichen haben sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch eine große Bedeutung. Als anspruchslose, robuste Baumart vertragen sie Überstauungen bis zu einem Monat, aber auch Trockenheit. Im Zuge des Klimawandels werden Eichen für unserer Wälder immer wichtiger. Sie sind relativ trockenheitstolerant und liefern ein wertvolles Holz. Daher werden sie vielerorst gepflanzt. Ihr tiefreichendes Wurzelsystem verschafft der Eiche beste Voraussetzungen, um dem Klimawandel zu trotzen.

Die Stiel-Eiche bietet vielen Insektenarten und deren Larven Futter und Lebensraum, den Bienen liefert sie im Mai Pollen. Die Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Vogel- und Säugetierarten. So verbreiten beispielsweise der Eichelhäher oder das Eichhörnchen die Stiel-Eiche durch Anlage von Nahrungsdepots. Im September und Oktober werden die Eicheln reif, die vielen Waldtieren als Nahrung dienen.  Früher und auch heute noch werden die nahrhaften Eicheln als Schweinefutter und zur Wildfütterung genutzt. Für Pferde und Rinder sind die Eicheln allerdings ungenießbar bzw. giftig.

Die ökologische Bedeutung der Eiche, ob lebend oder als Totholz, ist beeindruckend; denn auf keiner anderen einheimischen Baumart leben mehr Insektenarten (Abb. 9). Nach wissenschaftlichen Untersuchungen profitieren etwa 400 Schmetterlingsarten, Dutzende Zweiflügler und Hautflügler, über 100 Bock-, Borken- sowie Prachtkäferarten, viele weitere Insekten, Vogelarten und Säugetiere von dieser Baumart.

Das Holz der Stiel-Eiche besitzt bei Ausschluss von Sauerstoff sehr gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser. Daher ist es hervorragend zur Herstellung von Schiffen, Brückenpfählen, Wein- und Whiskyfässern geeignet. Rinde, Laub und Früchte enthalten Gerbstoffe für das Gerben von Leder. Für die Heilkunde ist speziell die (junge) Eichenrinde von Bedeutung. Die bis zu 20% Gerbstoff enthaltende Rinde hilft bei der Heilung verschiedener Krankheiten. 

Im Grunde genommen sind Eichenkulte dem Menschen schon lange bekannt. Und zwar hatten das die Hethiter, Perser, Griechen, Römer und auch anderen Kulturen. Dabei steht die Eiche als Symbol für Kraft, Willensstärke sowie auch der Wahrheit. Zudem taucht sie oft als Orakelbaum im Alten Testament auf. Auf den deutschen Euro-Münzen finden wird das Bild der Eiche heute noch.

Die geistige Führer der Kelten, Druiden, bestiegen einmal im Jahr die heiligen Eichen, um Eichelmisteln zu schneiden. Die heutigen Weihnachtsmisteln als Schmuck sind übrigens ein Überbleibsel dieses alten Kults. 

Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist eine wichtige, klimatolerante Mischbaumart, die für den Waldbesitzer viele ökologische und wirtschaftliche Vorteile aufweist und sich durch Langlebigkeit und Zähigkeit auszeichnet. Aus forstlicher Sicht trägt der Ahorn stark zur Verbesserung der Bodenqualität bei, da sein Laub zu nährstoffhaltigem Humus verrottet. Der Bergahorn ist übrigens äußerst kälteresistent und daher auch im Gebirge stark verbreitet. 

Bienen und Schmetterlinge schätzen sich an seinen 

Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, schätzen die traubenartigen, grüngelben Blüten, die aber erst im Alter von ca. 25 Jahren zum ersten Mal ausgebildet werden. Wegen seiner Blütenpracht im Frühling wird der Ahorn mancherorts im Volksmund auch Blüten- oder Bienenbaum genannt.

Ab September erfreut er besonders Kinder mit seinen Flügelfrüchten, die man sich mit den klebrigen Flügeln auf die Nase heften kann („Nashörner“). Die Früchte werden durch den Wind fortgetragen und erreichen bis zu 16 Umdrehungen pro Sekunde. So stellt ein Ahornbaum die Verbreitung seiner Samen auf einem ganzen Hektar Land sicher. 

Unsere Vorfahren zählten den Bergahorn zu den "heiteren" Bäumen. Er stand unter anderem für Ruhe, Gelassenheit und Harmonie. Türschwellen aus Ahornholz boten Schutz vor Hexen und Zauberern. Für die Kelten symbolisierte das weiße Holz eine besondere innere Reinheit. Bei den Griechen war der Bergahorn dem Kriegsgott Ares geweiht. Das Trojanische Pferd soll auf Odysseus Geheiß auch aus Ahorn gefertigt worden sein. 

Die Menschen profitierten noch auf andere Weise vom Ahorn. In Kriegszeiten wurde das junge und zarte Laub, vor allem des Spitzahorns, als Salat verspeist. Deshalb tauchte im Volksmund der Name "Salatbaum" auf. Der Ahorn lieferte aber nicht nur Salat, sondern diente auch der Zuckerherstellung. Wirtschaftliche Bedeutung erhielt der Ahornsirup vor allem in Not- und Kriegszeiten. 100 Liter Baumsaft waren nötig, um etwa ein Kilogramm Zucker zu gewinnen. Dabei musste sehr sorgsam vorgegangen werden, um ein Verbluten des Baumes zu verhindern.

Die Hainbuche (Carpinus betulus) ist als Mischbaumart häufig in Eichen- und Buchenwäldern zu finden. Sie ist trotz ihres Namens mit der Buche nicht verwandt, sondern gehört zu den Birkengewächsen.  Als Nebenbaumart oder sogenannte „dienende“ Baumart, ist ihre „Hauptaufgabe“ im Wald die Beschattung der Hauptbaumart – meist Eiche, aber auch Edellaubhölzern und Buchen – damit ein „astreiner“ Stamm ausgebildet werden kann. Wegen ihrer Schattenverträglichkeit und ihrer leicht zersetzbaren Streu ist sie für die Bodenpflege sehr bedeutsam und das Leibgericht von Regenwürmern. Als sturmfester Herzwurzler eignet sie sich gut, um Hänge zu befestigen und dient aufgrund ihres gut verzweigten Wuchses, des dichten Laubwerks, der Veträglichkeit gegenüber verschmutzter Luft und wegen der Schnittverträglichkeit als Lärm,-Wind- und Sichtschutzgehölz. Somit ist es eine der gebräuchlichsten Gehölzarten für alle Pflanzungen in der Landschaft, wie Schutzpflanzungen und Hecken. Die Hainbuche ist eine Schmetterlingsfutterpflanze und ein wichtiges Vogelschutz-, Nähr- und Nistgehölz.

Die Hainbuche ist ökologisch außerordentlich wertvoll. Dank dem sich leicht und rasch zersetzenden Laub sorgt die Hainbuche für lockere und nährstoffreiche Waldböden. Im Frühjahr trägt sie als einer der ersten Bäume Laub und behält es oft über das Jahresende hinaus. Dadurch bietet sie vielen Vögeln, Insekten und Kleinlebewesen Brutstätte und Lebensraum mit genügend Nahrung.

Die Namen deutsche Name Hain-Buche oder Hage-Buche, wie sie bei unseren deutschen Nachbarn genannt wird, leiten sich vom althochdeutschen „Haganbuoche“ ab, wobei „hag“ Einzäunung oder Hecke bedeutet und später zu „Hain“ für einen kleinen Wald wird. Von „Hagebuche“ kommt auch das Wort „hanebüchen“ für derb, grob als Anlehnung an das harte und zähe Holz.