AMS-Budgetkürzungen sind verantwortungslos!
„Kurzsichtiges arbeitsmarktpolitisches Handeln wird sich rächen“
Kritik an den geplanten Budgetkürzungen der Mittel für das Arbeitsmarktservice (AMS) in Höhe von fast 95 Millionen Euro übt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth: „Gerade angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit sind diese Kürzungen verheerend. Auch das Signal ist fatal, schließlich werden hauptsächlich arbeitssuchende Frauen und Jugendliche betroffen sein.“
Vielmehr müsse man angesichts des aktuellen Fachkräftemangels in Aus- und Weiterbildungen investieren, anstatt dringend benötigte Mittel auch noch zu kürzen. „Wir benötigen eine Arbeitsmarktpolitik mit Weitsicht, die den Beschäftigten und unserem Wirtschaftsstandort zugutekommt. Dabei geht es nicht nur um den volkswirtschaftlichen Nutzen, sondern auch um den menschlichen Aspekt. Dieses kurzsichtige arbeitsmarktpolitische Handeln dagegen wird sich rächen“, warnt der Tiroler ÖGB-Chef. Die geplanten Budgetkürzungen sind daher für ihn „absolut verantwortungslos“.
Insbesondere drohen Förderprojekten für Frauen und Jugendliche deutliche Einschnitte bis hin zum völligen Aus. „Damit sendet die Bundesregierung ein fatales Signal. Vor allem bei Frauen besteht noch großes Potenzial am Arbeitsmarkt. Wenn wir junge Arbeitnehmer:innen jetzt gut ausbilden, profitieren wir davon Jahrzehnte“, zeigt Wohlgemuth auf. Er fordert die sofortige Rücknahme der Kürzungsabsichten sowie ein vollumfängliches Arbeitsmarktprogramm, um Menschen in Beschäftigung zu bringen, Menschen wieder Perspektiven zu geben und die Vollzeitquote zu erhöhen. „Es muss das volle Potenzial am Arbeitsmarkt ausgeschöpft werden. Volkswirtschaftlich, wirtschaftlich aber in erster Linie menschlich!“, so der Gewerkschafter abschließend.