Tirol
Corona darf nicht zum wirtschaftlichen Desaster für Frauen werden
Frauenbranchen besonders betroffen
„Die Corona-Pandemie trifft Frauen härter!“, zeigt Tirol ÖGB-Frauenvorsitzende Karin Brennsteiner auf. Von der Rekordarbeitslosigkeit sind in erster Linie frauendominierte Branchen betroffen. Brennsteiner fordert daher die Wiedereinführung des 50 Prozent-Ziels für Frauen im Rahmen des AMS-Förderbudgets.
Insgesamt hätten aufgrund der Corona-Pandemie zwar mehr Männer ihren Job verloren – der Beschäftigungsrückgang betreffe aber vor allem frauendominierte Branchen wie Tourismus, Gastronomie und persönliche Dienstleistungen. „Kinderbetreuung ist in Österreich grundsätzlich tendenziell leider nach wie vor Frauenarbeit. Die abrupte Schließung der Betreuungs- und Bildungsinstitutionen hat die Geschlechterungleichheit weiter verschärft. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich aufgrund von Corona auch die Lohnschere wieder weiter öffnet, weil Frauen überproportional betroffen sind“, fordert auch Tirols ÖGB-Vorsitzende Philip Wohlgemuth. „Wir brauchen dringend die Wiedereinführung des 50 Prozent-Ziels für Frauen im Rahmen des AMS-Förderbudgets und vor allem eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent der Nettoersatzrate!“, sind sich beide einig.
„Wir stünden jetzt vor einem Kollaps, wenn Frauen diese Jobs an vorderster Front nicht wahrnehmen würden!“, so Brennsteiner. Sie verweist darauf, dass rund 70 Prozent der Beschäftigten in systemrelevanten Branchen wie dem Handel, dem Pflege- und Gesundheitsbereich und der Produktion weiblich sind. Die Corona-Krise habe plötzlich die schlecht bezahlte Arbeit der sogenannten Frauenbranchen als systemrelevant erkennbar werden lasse. „Gerade in dieser schwierigen Zeit brauchen die Beschäftigten mehr als nur ein danke – eine finanzielle Anerkennung durch den Corona-Tausender wäre daher vor allem für Frauen eine wichtige Unterstützung“, fordert Brennsteiner abschließend, denn: „Die Corona-Pandemie darf für Frauen nicht zur wirtschaftlichen Katastrophe werden!“