Gewerkschaft macht mit Petition gegen Preisexplosion mobil
Sofortige Entlastungsmaßnahmen gefordert
„Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der sich das Leben nicht mehr leisten kann!“, zeigt sich Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth entsetzt angesichts der explodierenden Preise. Die Inflation liegt mittlerweile bei unglaublichen 5,9 Prozent. Die Gewerkschaft fordert daher dringend Entlastungsmaßnahmen und startet eine dazu eine Petition.
Wenn Heizen zum Luxus wird und die Fahrt in die Arbeit kaum zu finanzieren ist, dann brennt der Hut. „Wir müssen der aktuellen Teuerung schnellstens mit zahlreichen Maßnahmen entgegentreten. Vor allem in Tirol, wo die Lebenserhaltungskosten ohnehin überdurchschnittlich hoch sind, geht es sich vielerorts nicht mehr aus. Jeder Mensch in Österreich ist von der enormen Preissteigerung betroffen – viele bis an den Rand des finanziellen Ruins“, zeigt Wohlgemuth auf. Er nimmt die Bundes- und Landesregierung in die Pflicht: „Die Politik muss die Menschen vor dem Abrutschen in den finanziellen Ruin schützen. Seit Wochen kämpfen wir mit einer wahren Preisexplosion. Das Problem ist alles andere als neu, der Krieg in der Ukraine hat es nun zusätzlich verschärft. Wir brauchen Entlastungsmaßnahmen und wir brauchen sie jetzt!“
Mithilfe der heute gestarteten Petition will der ÖGB den Menschen eine Stimme geben und die Bundesregierung zum Handeln auffordern. Auf preiserunter.oegb.at können die Forderungen des ÖGB ab sofort unterstützt werden.
Die Forderungen von „Preise runter!”
- · Die Preise für Energie und Treibstoffe müssen gesenkt werden. Allein die Senkung der Mehrwertsteuer würde sofort einen starken Effekt haben. Außerdem fordert der ÖGB Direktzuschüsse für einkommensarme Familien und eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas.
- · Seit 13 Jahren ist das Kilometergeld für ArbeitnehmerInnen, die ihr privates Auto beruflich nutzen müssen, nicht erhöht worden. „Preise runter!” fordert die Erhöhung von 42 auf 50 Cent. Für viele Betroffene geht die Rechnung sonst nicht mehr auf.
- · Auch wer kein Auto nützt ist massiv von der Preisexplosion betroffen. Deshalb muss die Mehrwertsteuer auf Zeitkarten im öffentlichen Verkehr gestrichen werden. Neben der finanziellen Entlastung bietet diese Maßnahme einen starken Anreiz für einen Umstieg für alle, für die das möglich ist.
Wohlgemuth fordert zudem einen leichteren Zugang zu Sozialleistungen: „Die Einkommensgrenzen müssen erhöht werden und die Höhe der Leistungen an die aktuelle Teuerung angepasst werden. Auch die Richtlinie für die Inanspruchnahme des ArbeitnehmerInnenunterstützungsfonds muss dringend überarbeitet werden, damit der BezieherInnenkreis erweitert wird und die ArbeitnehmerInnen eine einmalige finanzielle Unterstützung erhalten. Unter anderem müssen die Einkommensobergrenzen erhöht. So könnte man schnell und unbürokratisch helfen und unterstützen. Zudem muss das Pendlerpauschale reformiert werden. Der Weg zur Arbeit darf kein Loch ins Geldbörsel reißen!“