Tirol
Licht und Schatten für Tourismus im neuen Regierungsprogramm
„Gute Schritte gegen Overtourism, klares Nein zu Ausweitung der Rot-Weiß-Rot Card“
„Durchaus positive Entwicklungen aber auch höchst problematische Punkte für die Tourismuspolitik der kommenden Jahre“ ortet Philip Wohlgemuth, Tirols ÖGB-Vorsitzender, im neuen Regierungsprogramm. „Vor allem wenig durchdacht scheint die geplante Senkung der Lohnnebenkosten. Diese sichern schließlich unser gesamtes Sozialsystem!“
Kein Lohn- und Gehaltsdumping
Tirols vida-Vorsitzender Herbert Frank warnt zudem vor einer geplanten Senkung von Einkommensgrenzen bei der Rot-Weiß-Rot Card: „Eine derartige Senkung öffnet, wie auch bei sämtlichen Tourismuskontingenten, nur dem Lohn- und Gehaltsdumping sämtliche Türen und Tore. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen um wieder mehr Personal für die Branche zu gewinnen, sieht anders aus!“
Wichtige Schritte gegen Overtourism
Als durchaus positiv sieht Wohlgemuth die Bemühungen der Regierung, einer Schattenwirtschaft im Tourismus einen Riegel vorzuschieben und zwar mit der Registrierungspflicht für AnbieterInnen von privaten Unterkünften auf Online-Plattformen: „Nur mit gleichen Rechten kann es einen fairen Tourismus geben, von dem alle Beteiligten profitieren.“ Auch das Ansinnen, gegen „Overtourism“ entsprechende Schritte setzen zu wollen, begrüßt Wohlgemuth ausdrücklich. „Die Zukunft des Tiroler Tourismus liegt in nachhaltigem und qualitativ hochwertigem Tourismus. Qualität muss immer vor Quantität kommen. Dafür sind auch die Beschäftigten im Tourismus seit Jahren ein verlässlicher Garant“. Hierzu gilt es natürlich die Rahmenbedingungen bestmöglich weiterzuentwickeln.
Sozialpartnerschaft stärken
In Zusammenhang mit der von der Regierung geplanten Attraktivierung und Verbesserung der Lehrausbildungen verweist Frank auf die in Kürze beginnenden Kollektivvertragsverhandlungen: „Hier können die Arbeitgeber zeigen, welchen Wert zukünftige Fachkräfte für sie haben. Lehrlingsentschädigungen sind immer noch Aufgabe der Sozialpartner!“ Er betont: „Unsere Hand ist ausgestreckt. Auch in Zukunft stehen wir als Gesprächspartner den Ressortverantwortlichen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung“.