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ÖGB Tirol / Halbwirth

Null Toleranz für Gewalt an Frauen

Volle Unterstützung für „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ – strukturelle Gewalt muss aufgebrochen werden

Jede vierte Frau war bereits von sexueller Belästigung im Job betroffen, bei psychischer und physischer Gewalt geht man von hohen Dunkelziffern aus. Ein Tabuthema, das auch die Gewerkschaftsfrauen mit ihrer Unterstützung für die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ brechen möchten. Beginn dieser internationalen Kampagne ist am 25. November.

 

„Ich kenne keine Frau, die noch nie grenzüberschreitendes oder belästigendes Verhalten erlebt hat. Physische Attacken oder gar Femizide sind die Spitze des Gewalteisberges – bis es so weit kommt, erleben Frauen in ihrem Alltag Diskriminierung und verbale Gewalt sowie Belästigung, leider auch im Job. Wir möchten Frauen bestärken, ihre Stimme zu erheben und dieses Verhalten aufzuzeigen“, positioniert sich Tirols ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied klar. Außerdem gilt ihr Appell den Betrieben: „Steht gemeinsam gegen Gewalt am Arbeitsplatz auf und setzt effektive und wirksame Maßnahmen zur Gewaltprävention!“

 

Strukturelle Gewalt aufbrechen

Gesetzlich besteht eine Führsorgepflicht der Arbeitgeber:innen gegenüber den Mitarbeitenden. „Leider erleben wir oft, dass dieser Führsorgepflicht nicht ausreichend nachgekommen wird. Dabei geht es neben Übergriffen und verbalen Attacken vor allem um strukturelle Gewalt. Frauen haben im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen weniger oft die Chancen auf einen beruflichen Aufstieg, außerdem arbeiten sie im tirolweiten Durchschnitt ganze 72 Tage unbezahlt – Stichwort Gender Pay Gap“, so Föger-Kalchschmied. Mit der Forderung einer verpflichtenden Lohntransparenzrichtline für alle Betriebe wollen die Gewerkschaftsfrauen die strukturelle Benachteiligung aufbrechen. „Wenn Frauen wissen, wie viel ihre Kolleg:innen verdienen, werden Ungleichbehandlungen viel schneller aufgedeckt und können beseitigt werden. Mit einem fairen Einkommen geht für viele Frauen die finanzielle Unabhängigkeit einher, sie könnten sich bei Eigenständigkeit viel leichter aus gewalttätigen Beziehungen befreien“, erklärt Föger-Kalchschmied.

 

Volle Unterstützung der Gewerkschaftsfrauen

Die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ soll Bewusstsein für die verschiedensten Formen von Gewalt schaffen. „Mit diesem Bewusstsein können Lösungen für das gesamtgesellschaftliche Problem gefunden werden, auch was Gewalt am Arbeitsplatz betrifft. Deshalb gibt es von den Tiroler Gewerkschaftsfrauen volle Unterstützung – für ein gewaltfreies Leben für alle Frauen“, appelliert Föger-Kalchschmied.

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