Wohlgemuth: Es braucht arbeitsmarktpolitische Weitsicht mit Investitionen in die Zukunft
AMS-Budgetmittel jetzt wieder aufstocken!
12.065 Menschen sind in Tirol laut aktueller AMS-Statistik arbeitslos gemeldet. Zwar liegen die Zahlen damit unter dem Wert vom Vorjahr, allerdings sind sie seit dem vorherigen Monat deutlich gestiegen: Da waren noch 10.498 Menschen in Tirol arbeitslos gemeldet. Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth fordert vor diesem Hintergrund Investitionen in Qualifizierung und Weiterbildung, die drohenden Kürzungen beim AMS und die in weiterer Folge angekündigten Schließungen von sozial-ökonomischen Betrieben, Arbeitsmarktinitiativen und Beschäftigungsmaßnahmen.
Fachkräfte jetzt ausbilden!
Die Lage am Tiroler Arbeitsmarkt ist gut, wir können noch immer von Vollbeschäftigung sprechen. Besonders in arbeitsmarktpolitisch guten Zeiten ist es wichtig, richtig zu investieren. Wir müssen jetzt in umfassende Qualifizierungs-, Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen investieren!“, so Wohlgemuth. Er verweist darauf, dass die Qualifikationsanforderungen am Arbeitsmarkt einem ständigen Wandel unterliegen und alles unternommen werden muss, um alle Arbeitnehmer:innen am ersten Arbeitsmarkt halten zu können. Brüche in den Lebens- und Erwerbsbiografien häufen sich, die demografische Entwicklung, Digitalisierung und Integrationsaufgaben stellen das demokratische Zusammenleben vor neue Herausforderungen.
Dazu im Widerspruch stehen die aktuellen Einsparungen beim AMS. „Durch die geplanten Einsparungen im bundesweiten AMS-Budget drohen Kürzungen bei der überbetrieblichen Ausbildung, bei Projekten für Langzeitarbeitslose, Förderprogrammen für Frauen oder bei Bildungsmaßnahmen für Erwachsene. Diese Einsparungen sind definitiv der falsche Weg – vielmehr müssen wir gerade jetzt vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in Bildung und Höherqualifikation investieren!“, fordert der Tiroler ÖGB-Chef.
Sozialökonomische Betriebe in Tirol mit wichtigem Vermittlungsauftrag
Auch die aus den bundesweiten Kürzungen resultierenden Schließungen bei sozialökonomischen Betrieben sind für den Gewerkschafter eine Gefahr für die aktive Arbeitsmarktpolitik. „Diese Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen zurück in den Arbeitsmarkt ist ein enorm wichtiger gesellschaftlicher Auftrag. Aktuell sind viele arbeitsmarktpolitische Initiativen von Schließungen und Kürzungen betroffen. Damit verlieren nicht nur zahlreiche Beschäftigte ihre Jobs, auch unverzichtbare Initiativen gegen Langzeitarbeitslosigkeit würden damit wegfallen“, konkretisiert Wohlgemuth die Auswirkungen der Budget-Kürzungen. Er fordert eine Aufstockung der AMS-Mittel durch die Bundesregierung sowie ein deutliches Bekenntnis zum Erhalt von sozial-ökonomischen Betrieben, Arbeitsmarktinitiativen und Beschäftigungsmaßnahmen.