Wohlgemuth fordert: Kilometergeld muss dringend erhöht werden
Auslaufen des erhöhten Pendlerpauschales in der Kritik
„Die Kosten für Energie und Mobilität explodieren und drängen viele Menschen in Armut“, zeigt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth auf. Eine Erhöhung des amtlichen Kilometergelds von derzeit 42 Cent auf 60 Cent pro gefahrenen Kilometer ist für ihn „absolut überfällig“. Auch das Auslaufen des temporär erhöhten Pendlerpauschales sorgt für Kritik: „Der Teuerungstsunami hat uns nach wie vor fest im Griff und spült immer mehr Menschen an den Rand des finanziellen Ruins!“
Einkommensverluste im Auftrag des Dienstgebers
Seit 2008 ist das amtliche Kilometergeld gleich niedrig, während der Verbraucherpreisindex im selben Zeitraum um rund 40% gestiegen ist. „Wer Kilometergeld bezieht, erledigt Fahrten im Auftrag des Arbeitgebers. Die Teuerungswelle der letzten Monate hat aber für die betroffenen Berufsgruppen zu massiven Mehrkosten geführt! Die Bundesregierung muss endlich handeln und ihre Blockadehaltung in dieser Frage aufgeben!“, fordert Wohlgemuth ein klares Bekenntnis zu den Beschäftigten und weiter: „Wenn Beschäftigte schon das private Auto zur Verfügung stellen, darf es nicht auch noch zu Einkommensverlusten kommen. Nicht nur die Preise für Benzin und Diesel sowie die Erhaltungskosten für Fahrzeuge sind extrem gestiegen, auch Maut- und Parkgebühren auch die Anschaffungskosten die Teuerung hat in so gut wie allen Lebensbereichen voll zugeschlagen. Umso wichtiger ist es jetzt, Arbeitnehmer:innen vollumfänglich abzusichern. Es hätte verheerende Folgen für uns alle, wenn etwa die Beschäftigten in der mobilen Pflege, aus sozialen Berufen oder ähnlichen Branchen ihre Spritkosten nicht mehr decken können – schließlich steht zu befürchten, dass sie sich beruflich anderweitig orientieren.“
Im Auge des Teuerungstsunamis
Mit 30. Juni lief die befristete Erhöhung der Pendlerpauschales sowie des Pendlereuro aus, eine Fortführung dieser aufgrund der Teuerung eingeführten Unterstützung ist nicht in Sicht. Damit würden auch Pendler:innen von der Bundesrepublik im Regen stehen gelassen, so der Tiroler ÖGB-Chef. „Die Bundesregierung verschließt die Augen vor der Realität. Der Teuerungstsunami beutelt uns alle nach wie vor, wir sind sozusagen im Auge des Sturms. Die Menschen nicht gegen die Preisexplosion zu schützen, ist absolut fahrlässig!“
Öffi-Ausbau: der Mensch im Mittelpunkt
Den weiteren Ausbau eines öffentlichen, preisgünstigen Verkehrsnetzes sieht Wohlgemuth als „soziale Frage“. „Die Mobilitätswende wird nur gelingen, wenn wir die Menschen dafür gewinnen. Dafür müssen wir weiterhin an einem leistbaren Öffi-Angebot arbeiten – auch zu Tagesrandzeiten und im ländlichen Bereich.“ Tirol nehme hier bereits eine Vorreiterrolle ein. Wichtig sind dem Gewerkschafter auch gute Rahmenbedingungen für die Beschäftigten im Verkehrssektor: „Das beginnt bei guter Bezahlung, führt über ausreichend Infrastruktureinrichtungen wie Pausen- und Sanitärräume bis hin zur Abfederung der psychischen Belastungen. Gerade der Stress infolge des starken Verkehrsaufkommens und aggressive Fahrgäste gehören zu den größten Belastungsfaktoren.“