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ÖBB

Wohlgemuth fordert vorübergehend Gratis-Öffis

Enorme Spritpreise machen Ausnahme-Initiativen notwendig

Die kostenlose Nutzung von allen öffentlichen Verkehrsmitteln zumindest an vereinzelten Tagen fordert Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth angesichts der enormen Spritpreise. „Ein Ausnahmezustand erfordert Ausnahmelösungen. Die Statistik Austria geht in einer Schnellschätzung von einer Inflationsrate von 6,8 Prozent im März aus. Wir dürfen die Menschen jetzt nicht mit den enormen Preissteigerungen alleine lassen!“, so der Gewerkschafter. Er fordert eine temporäre, unbürokratische Lösung nach dem Vorbild Salzburg. Dort können bis 24. Juni alle öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland jeden Freitag kostenlos genutzt werden.

 

Wichtiges Signal an Bevölkerung

„Eine solche Initiative würde ich mir auch für unser Bundesland wünschen. Es geht auch darum, den aufgrund der enormen Teuerung massiv betroffenen Menschen das Signal zu senden, dass sich die Politik des Problems bewusst ist und die Bevölkerung damit nicht alleine ist“, begründet Wohlgemuth seinen Vorstoß. Vor allem PendlerInnen stöhnen unter den derzeit hohen Spritpreisen. Er verweist zudem auf mögliche positive Langzeit-Effekte: „Damit würde man zudem Anreize schaffen, dass PendlerInnen quasi ‚auf den Geschmack‘ kommen und künftig öfter auf öffentliche Verkehrsmittel setzen.“

Wichtig sind jetzt schnelle und unbürokratische Erleichterungen.

Philip Wohlgemuth

 

Für Wohlgemuth sollen demnach alle Busse, Straßenbahnen und Züge des öffentlichen Nahverkehrs in Tirol an regelmäßigen Tagen kostenlos nutzbar sein. Ein bestimmtes Enddatum macht aus seiner Sicht wenig Sinn, vielmehr solle man sich an der wirtschaftlichen Situation orientieren und die Initiative erst beenden, wenn die Preise wieder ein „bezahlbares Niveau“ erreicht haben. „Wichtig ist, dass man jetzt schnell und unbürokratisch für Erleichterungen sorgt. Die Kosten für Energie und Mobilität drängen viele Menschen an den Rand des finanziellen Ruins!“, so Wohlgemuth.

 

Rekordinflation erfordert breite Maßnahmen

Die Gewerkschaft schlägt schon länger wegen der enormen Teuerung Alarm und fordert unter anderem eine Erhöhung des Kilometergelds auf 50 Cent, Direktzuschüsse für einkommensschwache Haushalte und eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Strom. Auch Tiroler Sozial- und Förderleistungen müssen erhöht und an die aktuelle Teuerung angepasst werden. Wohlgemuth nimmt sowohl die Landes- als auch die Bundesregierung in die Pflicht. „6,8 Prozent beträgt die Inflation mittlerweile Schätzungen der Statistik Austria zufolge – Tendenz steigend. Das ist der höchste Wert seit 1981. Die Explosion der Energiepreise bringt seit Monaten immer mehr Menschen in finanzielle Notlagen, der Krieg in der Ukraine hat das Problem der steigenden Energiepreise zusätzlich verschärft. Wenn Heizen zum Luxus wird oder die Fahrt in die Arbeit kaum mehr zu finanzieren ist, dann ist ein Horrorszenario zur gefährlichen Realität geworden. Die Politik muss die Menschen vor dem Abrutschen in den finanziellen Ruin schützen. Wir brauchen Entlastungsmaßnahmen und wir brauchen sie jetzt!“

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