Zum Hauptinhalt wechseln
Franz Preschern 2023

Wohlgemuth zum Anstieg der Anträge für Schuldenregulierung:

Anstieg von Fällen „äußerst alarmierend“ – Bundesregierung gefordert

Der Anstieg von 11% bei Anträgen für eine Schuldenregulierung gegenüber dem Vorjahr veranlasst Tirols ÖGB-Vorsitzenden Philip Wohlgemuth zu einem eindringlichen Appell: „Bei einem derartigen Anstieg müssen alle Alarmglocken läuten! Diese Bundesregierung unternimmt nichts gegen strukturelle Armut! Die politisch Verantwortlichen müssen endlich den Tiefschlaf beenden und von der Zuschauertribüne aufs Spielfeld kommen und eine vernünftige Sozialpolitik betreiben, anstatt die Menschen sich selbst zu überlassen!“

 

„Die Vorschläge der Schuldnerberatung müssen ernsthaft verfolgt werden, eine insgesamte Stärkung der Schuldnerberatung ist dringend notwendig. Die Bundesregierung wäre gut beraten, auf Expert:innen zu hören. In prekären Situationen zählt jede Sekunde. Stehen Menschen erst einmal vor dem Nichts, brauchen sie jede Unterstützung und Hilfeleistung. Wir müssen Menschen vor Armut schützen und wieder Perspektiven geben. Die Teuerung trifft insgesamt alle, Menschen mit geringem Einkommen aber am härtesten!“, so Wohlgemuth.

 

Doppelt so viele Kinder armutsbetroffen wie vor einem Jahr

Die Teuerungskrise habe zu einer verheerenden Sozialkrise geführt, so der Tiroler Gewerkschaftschef. „Immer mehr Menschen in Österreich können sich das Leben nicht mehr leisten, besonders schlimm ist die Situation bei den Kleinsten: Doppelt so viele Kinder und Jugendliche wie noch im Vorjahr sind von absoluter Armut betroffen!“, bezieht sich Wohlgemuth auf die jüngste Erhebung der Statistik Austria. Umso wichtiger sei es, Erwerbstätigen faire Einkommen zu ermöglichen. Für Kinder und Jugendliche, die naturgemäß kein eigenes Einkommen haben können, will Wohlgemuth ein „Recht auf Kindergrundsicherung“ initiieren. „Die Teuerung, die noch immer durch unser Land rauscht, Menschen, die in kalten Wohnungen sitzen, weil sie sich die Heizung nicht leisten können, Familien, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Kreditraten bezahlen sollen – Armut greift in unserem Land immer weiter um sich. Wenn man weiß, dass jedes 5. Kind in Österreich von Armut betroffen ist, dann dreht sich mir der Magen um. Immer mehr Familien stehen bereits zur Monatsmitte vor einem leeren Kühlschrank und ernähren sich von Nudeln und Kartoffeln. Wir müssen schnellstens aktiv werden, einen umfassenden Plan zur Armutsabsicherung starten und vor allem Kindern und Jugendlichen eine ‚Kindergrundsicherung‘ garantieren!“

Bleib informiert über deine Arbeitswelt!
Jeden Freitag: Das Wichtigste aus einer Woche