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Zum internationalen Frauentag:

Forderung nach Lohntransparenz in allen Branchen

Echte Gleichberechtigung scheitert in der Arbeitswelt meist an der Bezahlung – das betonen die Tiroler Gewerkschaftsfrauen besonders anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März. „Eine verpflichtende Lohntransparenzregelung ist unser wichtigstes Werkzeug, um der strukturellen Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken“, ist gf. ÖGB-Vorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied überzeugt.

 

Die Lohntransparenzrichtline sieht vor, dass Arbeitnehmer:innen das Recht haben, Informationen über die durchschnittliche Bezahlung für vergleichbare Arbeit zu erhalten. „Diese von der EU forcierte Maßnahme muss schnellstmöglich österreichweit in allen Branchen umgesetzt werden. Nur wer weiß, wie viel der/die Kolleg:in verdient, kennt den Wert der eigenen Arbeit. Da erwiesenermaßen Frauen häufig weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist die Lohntransparenz ein wichtiger Meilenstein für die Einkommensgerechtigkeit, für die wir Gewerkschaftsfrauen kämpfen!“, so Föger-Kalchschmied.

 

Lohntransparenz als Gütesiegel

Während der Gender Pay Gap im EU-Durchschnitt bei rund 13 Prozent liegt, ist Österreich mit 16,6 Prozent im unteren Feld der Mitgliedstaaten angesiedelt. Tirolweit verdienen Frauen sogar 19,5 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Besonders alarmierend: Nur ein Drittel dieses Lohnunterschieds ist strukturell begründbar, zwei Drittel bleiben unerklärt. „Es spricht vieles dafür, dass hier Entgeltdiskriminierung im Spiel ist“, ist Föger-Kalchschmied überzeugt. „Lohntransparenz schafft nicht nur Fairness am Arbeitsplatz, sondern schützt Frauen auf lange Sicht vor Altersarmut. Außerdem profitieren dabei auch Arbeitgeber:innen: Eine transparente und faire Entlohnung sichert den Betrieben die besten Arbeitskräfte – unabhängig vom Geschlecht. Denn die Lohntransparenz wirkt auch nach außen für Betriebe wie ein Gütesiegel. Die damit verbundene Wertschätzung stärkt die positive Bindung der Beschäftigten umso mehr. Zusammengefasst bedeutet das eine Win-Win-Situation und eine gute Zukunftsperspektive für alle in Tirol!“

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