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Betriebsansiedlung

Amazonverteilzentrum: Alle Möglichkeiten zur Verhinderung ausschöpfen

„Wer zulässt, dass sich ein Unternehmen wie Amazon hierzulande niederlässt, der unterstützt ein System der Ausbeutung von Arbeitnehmer:innen und Steuertricksereien“, findet ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer klare Worte zur geplanten Ansiedlung des Online-Giganten Amazon in Dornbirn. Nachdem die Grünen Möglichkeiten zur Verhinderung eines Verteilzentrums im Betriebsgebiet Nord aufgezeigt haben, fordert Stemmer: „Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die geplante Ansiedlung von Amazon in Dornbirn zu verhindern!“ Andernfalls würden verheerende Arbeitsbedingungen, wie sie von Amazon immer wieder zu hören sind, gefördert und unterstützt.

ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer spricht sich klar gegen eine Ansiedlung von Amazon in Vorarlberg aus. „Wenn es Möglichkeiten gibt, das zu verhindern, müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Ansonsten müssen sich die Verantwortlichen den Vorwurf gefallen lassen, dass sie das ‚System Amazon‘, dem immer wieder Ausbeutung von Mitarbeiter:innen und Steuertricksereien vorgeworfen werden, zu unterstützen und sogar zu fördern.“ Die Liste der Verfehlungen von Amazon seien lang. „Wir hören immer wieder von Überwachung der Mitarbeiter:innen. Klopausen werden negativ in der Arbeitsleistung erfasst. Es gibt offenbar Disziplinierungsmaßnahmen. Wer nie in Krankenstand geht, wird belohnt. Es herrschen zum Teil bedenkliche Sicherheitszustände. Und wer nicht mitmacht, der verliert seinen Job.“ Außerdem betreibe Amazon bei der Paketzustellung ein sehr fragwürdiges System über Sub-Unternehmen.

„Die Stadt Dornbirn hat auch keinen Nutzen von einer Firma, die ihre Gewinne kaum und vor allem wo anders versteuert. Allein deshalb sollte sich die Stadtregierung überlegen, anderen Unternehmen mit Mehrwert für die Allgemeinheit den Vorzug zu geben“, verweist Stemmer auf die Tatsache, dass Amazon Steuerschlupflöcher nutzt und keinen Cent Steuern in Österreich bezahlt. „Die Dornbirner:innen haben nichts davon, wenn sich Firmen wie Amazon hier niederlassen. Stattdessen wird teures Land verbaut, das besser genutzt werden könnte.“ Wenn es über einen Bebauungsplan, wie von den Grünen vorgeschlagen, die Möglichkeit gebe, klare Regeln für Betriebsansiedlungen festzulegen, dann solle ein solcher dringend umgesetzt werden.

„Amazon gefährdet zudem Arbeitsplätze“, warnt Stemmer. Der Online-Riese sei kein fairer Mitbewerber, verweist Stemmer auf das Post-Verteilzentrum in Wolfurt. Amazon ist derzeit der größte Kunde der Post. Wenn Amazon sein eigenes Verteilerzentrum hat, fällt die Zustellungen für die Post weg. „Das heißt, es fallen Arbeitsplätze bei der Post weg. Außerdem droht durch die Amazon-Konkurrenz verstärktes Lohn- und Sozialdumping in der Branche“, mahnt der ÖGB-Landesvorsitzende.

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