Gehaltsverhandlungen
Handels-KV: Beschlüsse zu Warnstreiks!
Auch in der vierten Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag im Handel gab es keine Einigung zwischen der Gewerkschaft GPA und dem Fachverband Handel in der Wirtschaftskammer. „Die Arbeitgeberverhandler:innen wollen die Beschäftigten nach wie vor mit einem viel zu niedrigen Gehaltsabschluss abspeisen. Für die Kolleg:innen im Handel würde das ein massiver Kaufkraftverlust bedeuten. Das ist angesichts der Rekordteuerung für uns als deren Interessensvertreter:innen nicht akzeptabel“, ärgert sich Arthur Tagwerker, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA Vorarlberg. Die Betriebsversammlungen werden wieder aufgenommen und Beschlüsse zu erstmaligen Warnstreiks im Handel gefasst.
„Wir sind sehr enttäuscht, dass es von Seiten der Arbeitgeber:innen erneut keinerlei Annäherung an unsere Forderungen gab. Sie beharren stattdessen auf einem viel zu niedrigen Angebot, das für die Beschäftigten zum Teil massive finanzielle Einbußen bedeuten würde“, erklärt Tagwerker, warum es gestern erneut keine Einigung gab. Die Gewerkschaft GPA fordert mindestens eine prozentual zweistellige Erhöhung der niedrigen Gehälter – nämlich eine Erhöhung um 8,5 Prozent mit einem Mindestbetrag von 200 Euro. Die Arbeitgeber:innenseite blieb bei ihrem Angebot von lediglich 4 Prozent plus 3 Prozent Einmalzahlung. „Das ist für uns völlig inakzeptabel, weil es einen massiven Kaufkraftverlust für die Beschäftigten bedeuten würde. Eimalzahlungen werden angesichts der anhaltend hohen Inflation von uns strikt abgelehnt!“
„Wir werden nun die Kolleg:innen in den Betrieben neuerlich bei Betriebsversammlungen über die enttäuschende und völlig unverständliche Haltung der Arbeitgeber:innen informieren und Beschlüsse für Warnstreiks einholen“, kündigt Tagwerker an. „Die Stimmung unter den Kolleg:innen ist sehr aufgeheizt und es wird erwartet, dass wir weitere Maßnahmen ergreifen. Es kann nicht sein, dass die Handelsbeschäftigten nach dem Applaus in der Pandemie jetzt mit einer Gehaltserhöhung unter der Inflationsrate abgespeist werden. Zumal der Handel hervorragende Gewinne erzielt. Das ist eine Geringschätzung sondergleichen“, kritisiert Tagwerker.
Die Betriebsversammlungen werden ab morgen wieder aufgenommen. „Wir haben für den 29. November einen neuerlichen Verhandlungstermin vorgeschlagen“, berichtet Tagwerker. Gibt es weiter kein faires Angebot seitens der Arbeitgeber:innen, finden am 2. und 3. Dezember in ganz Österreich erstmals Warnstreiks im Handel statt. „Wir werden nun den Druck erhöhen – nötigenfalls mit Warnstreiks in der Weihnachtszeit!“