Impfpflicht
Keine Impfpflicht für PädagogInnen
„Aufklärung statt Verpflichtung“, fordert die Vorsitzende der PflichtschullehrerInnengewerkschaft, Alexandra Loser, rund um die Diskussion über eine Impfpflicht für PädagogInnen. „Es braucht für die Lehrerschaft keine Impfpflicht, zumindest nicht in Vorarlberg, da bereits rund 80 Prozent der PädagogInnen geimpft sind.“ Die Lehrervertreterin warnt vor negativen Auswirkungen einer Impfpflicht und fordert in die Gespräche miteinbezogen zu werden. Die Frage nach der Impfung am Arbeitsplatz ist nämlich auch zu einem arbeitsrechtlichen Thema geworden. Sollte es zu einer Impfpflicht kommen, erwartet Loser „einen Aufschrei in der Lehrerschaft“!
Das Bildungsministerium prüft derzeit die rechtlichen Möglichkeiten, ob und wie nur noch PädagogInnen mit Coronaimpfung eingestellt werden können. Bei der Vorsitzenden der PflichtschullehrerInnengewerkschaft, Alexandra Loser, stoßen diese Pläne auf Unverständnis: „Es braucht für die Lehrerschaft keine Impfpflicht, zumindest nicht in Vorarlberg“, verweist Loser auf die hohe Impfbereitschaft. Nach internen Erhebungen der Bildungsdirektion wird die Impfquote unter den PädagogInnen auf rund 80 Prozent geschätzt. „Eine Impfpflicht ist immer negativ behaftet. Aufklärung ist viel sinnvoller“, betont die Lehrervertreterin und verweist auf Infoabende zusammen mit der Ärztekammer. „Sollte eine Impfpflicht von Seiten der Regierung tatsächlich angedacht werden, hoffe ich doch, dass wir PersonalvertreterInnen in Gespräche miteinbezogen werden.“ Sollte es zu einer Impfpflicht kommen sei ein „Aufschrei in der Lehrerschaft“ zu erwarten.
Loser warnt vor möglichen negativen Auswirkungen auf den Beruf. „Sollte es eine Impfpflicht nur für Lehrpersonen geben, kann ich mir gut vorstellen, dass einige diesen Beruf nicht ergreifen werden. In Zeiten von LehrerInnenmangel ist das ein Schritt in die falsche Richtung. Die Attraktivität des Lehrberufes ist aufgrund der großen Belastungen nicht mehr sehr hoch. Die Belastungsgrenze von LehrerInnen und SchulleiterInnen ist schon überschritten.“ Beim Thema Corona-Schutz gehe es zudem nicht nur um LehrerInnen. „In letzter Konsequenz müssen in den Schulen auch die Kinder geimpft sein, das Supportpersonal sowie alle MitarbeiterInnen – von der Reinigungskraft bis zum Schulwart.“ Dabei richtet Loser einen Appell an die Eltern, sich und ihre Kinder impfen zu lassen.
Mit Blick auf den Schulstart hofft Loser auf mehr Klarheit. „Ich hoffe, das Ministerium und die Bildungsdirektion nutzen die Zeit und verschlafen den Sommer nicht.“ Die Lehrervertreterin wünscht sich zudem eine bessere Abstimmung mit den Schulen. „Sollte es zu Änderungen kommen, müssen diese frühzeitig mit den Schulen kommuniziert werden und hoffentlich nicht über Pressekonferenzen.“ Verärgert zeigt sich Loser auch über die nach wie vor ausbleibende Entschädigung für Lehrpersonen, die auf ihren Kosten für Internet und Telefon, sowie Nutzung bzw. Anschaffung privater Geräte während der Lockdowns sitzengeblieben sind. „Das gibt es in keinem anderen Betrieb und zeugt nicht gerade von großer Wertschätzung dem Lehrpersonal gegenüber!“