Umweltschutz
Klimaprotest: Jetzt muss gehandelt werden!
„Eine umweltfreundliche Zukunft mit guten, nachhaltigen Jobs ist möglich, wenn der Wandel sozial gerecht gestaltet wird“, ist ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer überzeugt. Eine intakte Umwelt ist auch Voraussetzung für eine intakte Arbeitswelt und gesellschaftlichen Wohlstand, deshalb unterstützt der ÖGB Vorarlberg den Klimaprotest, der morgen Freitag in Bregenz stattfindet. „Die ArbeitnehmerInnen müssen in den Wandel miteinbezogen werden. Die Veränderung muss sozial verträglich gestaltet werden, damit niemand auf der Strecke bleibt. Umweltschutz darf nicht zu einer Frage der finanziellen Möglichkeiten werden, deshalb ist auch der Staat in hohem Maße gefordert!“
Die zur Bekämpfung der Klimakrise notwendige, massive Reduktion von CO2-Emission wird einen grundlegenden Wandel der Wirtschaft mit sich bringen. Im Zuge dessen werden neue Arbeitsplätze entstehen, aber auch viele Arbeitsplätze verschwinden. Damit die ArbeitnehmerInnen dabei nicht auf der Strecke bleiben, muss dieser Wandel gerecht und sozial verträglich ablaufen. „Der freie Markt wird uns nicht zu einer umweltfreundlichen Wirtschaft bringen“, ist Stemmer überzeugt. „Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass ArbeitnehmerInnen in voll bezahlten und abgesicherten Umschulungen durch Arbeitsstiftungen neu qualifiziert werden.“ Außerdem müsse klimafreundliches Handeln von Unternehmen gefördert und umweltschädliches Handeln sanktioniert werden.
„Generell muss klimaschonendes Verhalten massiv gefördert werden“, ist Stemmer überzeugt. Es erfordert deshalb auch eine gerechte Steuerpolitik. „Durch höhere Vermögenssteuern kann der Wandel beschleunigt und gleichzeitig für mehr soziale Gerechtigkeit gesorgt werden.“ Wie eine Oxfam Studie bestätigt, sind weltweit die reichsten 10 Prozent für die Hälfte des gesamten CO2-Ausstoßes verantwortlich. „Umweltschädliches Verhalten, vor allem von Reichen, muss demnach höher besteuert werden. Die Einnahmen würden der Allgemeinheit zugutekommen und neue Möglichkeiten beim Klimaschutz eröffnen. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern müssen zusammenhängend gedacht werden.“
Den Klimawandel zu bekämpfen, heißt neben dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und neuer Mobilitäts- und Energiekonzepte auch, die Gesundheit der Menschen zu schützen und Armutsgefährdung zu verhindern. „Das sich verändernde Klima wirkt sich auf alle Bereiche unseres Lebens aus und muss daher in hohem Maße auch als soziale Frage diskutiert werden. Es braucht jetzt Rahmenbedingungen und Investitionen, damit alle Menschen sich ein klimabewusstes Leben leisten können“, betont der ÖGB-Landesvorsitzende.