Löhne und Gehälter
Metaller-KV: Gewerkschaften steigen aufs Gas!
Die erste Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Metalltechnischen Industrie ist ohne Ergebnis unterbrochen worden. Die Gewerkschaftern PRO-GE und GPA fordern nach wie vor 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt. „In der schwersten Teuerungskrise seit den 50er Jahren brauchen die Beschäftigten rasch eine kräftige Erhöhung der Löhne und Gehälter“, betont PRO-GE Landesvorsitzender Wolfgang Fritz. Für den 14. Oktober wurden österreichweit Betriebsrät:innenkonferenzen einberufen. „Wir erhöhen sofort den Druck, damit die Arbeitnehmer:innen rasch Klarheit und Entlastung bekommen!“
„Die Unternehmen haben sehr gut verdient, die Prognosen für das heurige Wirtschaftsjahr sind weiterhin positiv. Nachdem wir seitens der Gewerkschaft in der Coronakrise Rücksicht walten lassen haben, ist es nun vorbei mit der Zurückhaltung. Jetzt müssen die Arbeitgeber:innen soziales Gewissen zeigen“, fordert Fritz. Die Arbeitgeber:innenseite war jedoch nicht einmal bereit, ein Gegenangebot vorzulegen. „Es wird offensichtlich wieder versucht, einen Abschluss hinauszuzögern. Diese Verzögerungstaktik ist rücksichtslos und kaltherzig.“ Es gelte rasch zu einer Einigung zu kommen. Der Kollektivvertrag 2023 soll noch heuer ab 1. November gelten. „Die Menschen können angesichts der Preisexplosion nicht weiter auf den notwendigen Ausgleich zur Teuerung warten. Es geht um Kaufkraftsicherung und auch den Erhalt des Inlandkonsums.“
„Die wirtschaftliche Lage war für 2021 hervorragend und auch das erste Halbjahr 2022 ist sehr gut gelaufen. Produktion und Auftragseingänge sind weiter gestiegen, der Personalaufwand gesunken. Die Produktivität ist daher stark gewachsen“, betont Fritz.“ Jetzt müssten die Beschäftigten, die für diesen Erfolg verantwortlich sind, davon ebenso profitieren. Zusätzlich zu den 10,6 Prozent mehr Einkommen fordern die Gewerkschaften Verbesserungen beim Rahmenrecht: 1.000 Euro für Lehranfänger, ein neuer Zuschlag für Samstagsarbeit, die Anhebung des Überstundenzuschlages für die 10. Arbeitsstunde und eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche.
„Die Teuerung steigt nach wie vor massiv und wird zur immer größeren Belastung für die Beschäftigten und deren Familien, die sich das Leben kaum noch leisten können. Eine nachhaltige Stärkung der Kaufkraft für die Arbeitnehmer:innen ist daher dringend notwendig! Alles andere wie eine kräftige Erhöhung der Löhne zur Absicherung der Kaufkraft und des Lebensstandards ist für mich undenkbar“, hält Fritz fest. Am 14. Oktober werden die Betriebsrät:innen der Vorarlberger Metallindustrie über den Stand der Verhandlungen informiert und Beschlüsse zu weiteren gewerkschaftlichen Maßnahmen gefasst.