Lohn- und Gehaltsverhandlungen
Metaller-Gewerkschaften bereiten Kampfmaßnahmen vor!
Auch die zweite Verhandlungsrunde über einen neuen Kollektivvertrag für die Beschäftigten in der metalltechnischen Industrie ging ohne Ergebnis zu Ende. Die Arbeitgeber:innenseite hat zwar mittlerweile ein Angebot vorgelegt, „es ist jedoch so provokant niedrig, dass wir nun Kampfmaßnahmen vorbereiten müssen“, erklärt Wolfgang Fritz, Landesvorsitzender der Metaller-Gewerkschaft PRO-GE, nach der rund sechs stündigen Verhandlungen in Wien. Die mit den Vertreter:innen des Fachverbandes verhandelnden Gewerkschaften PRO-GE und GPA rufen deshalb österreichweit zu Betriebsversammlungen auf. In Vorarlberg finden in rund 15 Betrieben Versammlungen statt.
„Während hohe Gewinne erzielt wurden, die Auftragsbücher voll sind und Aktionär:innen mit hohen Dividenden beglückt wurden, soll in der schwersten Teuerungskrise seit Jahrzehnten nichts für die Beschäftigten übrig sein. Das ist abschätzig gegenüber den Arbeitnehmer:innen, die sich tagtäglich den Buckel für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen krumm machen“, ärgert sich Fritz. Die Vertreter:innen des Fachverbandes haben heute ein Angebot für eine Ist-Lohn- und Gehaltserhöhung 4,1 Prozent vorgelegt. „Das Angebot ist eine bodenlose Frechheit und angesichts der hohen Gewinne und ausgeschütteten Dividenden an Respektlosigkeit gegenüber den Arbeitnehmer:innen nicht zu überbieten!“ Außerdem forderte der Fachverband Verschlechterungen bei Arbeitszeit und Überstundenabgeltung. „Das werden wir nicht zulassen“, so Fritz. Auch die Anti-Teuerungs-Hilfen der Bundesregierung in die Verhandlungen miteinzubeziehen, „lehnen wir weiterhin entschieden ab“.
Ein Arbeitskampf steht bevor. „Die Beschäftigten haben sich in dieser schwierigen Zeit mehr als nur einen feuchten Händedruck verdient!“ Ab Mittwoch finden in Vorarlberg in rund 15 metallverarbeitenden Unternehmen Betriebsversammlungen mit mehreren hunderten Beschäftigten statt. Die Beschäftigten werden zunächst über den Stand der Verhandlungen informiert und für weitere gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen mobilisiert. Sollte es nach der nächsten Verhandlungsrunde am 24. Oktober immer noch kein Ergebnis geben, stehen Warnstreiks im Raum.
Der oberste Metallergewerkschafter im Land betont, dass die Gewerkschaften PRO-GE und GPA weiterhin massiv auf einen kräftigen Lohn- und Gehaltsabschluss drängen. „Wir sorgen dafür, dass die arbeitenden Menschen gerade jetzt in der schwersten Teuerungskrise seit Jahrzehnten ihren gerechten Anteil an den Unternehmensgewinnen bekommen. Die Beschäftigten stehen hinter uns und sind kampfbereit“, so die Warnung von Fritz in Richtung Arbeitgeber:innen.