Kollektivvertrag
Metaller setzen Kampfmaßnahmen!
Auch die dritte Verhandlungsrunde zu einem neuen Kollektivvertrag für die Beschäftigten in der metalltechnischen Industrie musste von den ArbeitnehmerInnenverhandlern abgebrochen werden. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA rufen deshalb österreichweit zu Betriebsversammlungen auf. „Die Auftragsbücher sind voll, die Konjunktur brummt. Während sich die ArbeitgeberInnen die Taschen vollstopfen, sollen die ArbeitnehmerInnen nichts vom Kuchen abbekommen“, findet PRO-GE Landesvorsitzender Wolfgang Fritz klare Worte. Ein Arbeitskampf steht bevor. „Die Beschäftigten haben sich nach dieser schwierigen Zeit mehr verdient als nur einen feuchten Händedruck!“
Ab nächster Woche Mittwoch finden in Vorarlberg in über 10 metallverarbeitenden Unternehmen Betriebsversammlungen mit mehreren hunderten Beschäftigten statt. „Gibt es weiterhin kein Entgegenkommen der ArbeitgeberInnen, dann werden Anfang November Warnstreiks abgehalten“, kündigt Fritz an. „Die ArbeitgeberInnenverhandler zeigen keinen Funken von Respekt gegenüber der Leistung der ArbeitnehmerInnen gerade in der Coronazeit. Die Beschäftigten mussten viel in Kauf nehmen, bis hin zu Lohneinbußen. Demgegenüber haben viele Firmen Millionenbeträge an Gewinnen und Managerboni ausgezahlt. Den Beschäftigten gerade einmal die Inflation abgelten und ein paar Kröten mehr zahlen zu wollen, ist an Beleidigung nicht zu übertreffen“, kritisiert Fritz.
Von ArbeitgeberInnenseite gab es auch in der dritten Verhandlungsrunde sowohl bei den Lohn- und Gehaltsforderungen als auch bei den Vorschlägen für bessere Rahmenbedingungen kein zufriedenstellendes Entgegenkommen. Angeboten wurden völlig unzureichende Lohn- und Gehaltserhöhungen von 2,1 Prozent. Bei einer zugrunde liegenden Inflationsrate von 1,9 Prozent (aktuell 3,3 Prozent!) ist das für Fritz „völlig inakzeptabel“. Eine kräftige Erhöhung der Lehrlingseinkommen wurde ebenfalls abgelehnt, ebenso die Forderung nach einer angemessenen Erhöhung der Schichtzulagen. „Es blieb uns nichts anderes übrig, als diesem Trauerspiel ein vorläufiges Ende zu setzen.“
Der oberste Metaller im Land betont, dass die Gewerkschaften nicht von ihren Forderungen abrücken. „Wir sorgen dafür, dass die arbeitenden Menschen nicht die Dummen in dem Unternehmerspielchen sind. Die Beschäftigten stehen hinter uns und sind kampfbereit“, so die Warnung in Richtung ArbeitgeberInnen. „Gibt es nicht endlich ein Entgegenkommen der ArbeitgeberInnen werden wir sie den langen Atem der Gewerkschaft zu spüren bekommen!“