Lohnverhandlungen
Metaller wollen es rascheln lassen!
Heute haben die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie mit der Übergabe der Forderungen der Gewerkschaften PRO-GE und GPA an die ArbeitgeberInnen begonnen. „Wir fordern eine kräftige Lohn- und Gehaltserhöhung! Angesichts des Wirtschaftsbooms nehmen wir die ArbeitgeberInnen in die Pflicht, damit auch die Beschäftigten von der guten Geschäftslage profitieren“, stellt der Landesvorsitzende der PRO-GE, Wolfgang Fritz, nach dem Aufeinandertreffen der Sozialpartner in der Wirtschaftskammer in Wien klar. Fritz stellt sich auf einen heißen Herbst ein, da die ArbeitgeberInnen um „Zurückhaltung“ gebeten haben. „Wir werden aber sicher nicht lockerlassen. Letztes Jahr haben wir aus Rücksicht auf die Coronakrise Milde walten lassen, die Zeit der Zurückhaltung ist heuer aber definitiv vorbei!“
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA fordern eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,5 Prozent. „Die Auftragsbücher sind voll, die Produktivität ist deutlich gestiegen. Die ArbeitnehmerInnen haben gleichzeitig mit hohen Preissteigerungen zu kämpfen, die die Einkommen belasten. Letztes Jahr haben wir uns aufgrund der Krise zurückgehalten. Heuer ist die Lage aber eine ganz andere. Es muss daher einen außergewöhnlichen Reallohnzuwachs für die ArbeitnehmerInnen geben“, erklärt Fritz die Forderung der Gewerkschaft. „Die KollegInnen in den Betrieben erwarten sich nach dieser schwierigen Zeit auch eine Wiedergutmachung für ihren Einsatz!“
Die Gewerkschaften fordern zudem, dass BezieherInnen von niedrigen Einkommen besonders berücksichtigt werden. „Da gerade niedrige Einkommen stärker von den Preissteigerungen betroffen sind“, erklärt Fritz. Daneben sollen die Mindestlöhne und die Lehrlingseinkommen in der Metallindustrie auf 1.000 Euro (1. Lehrjahr), 1.300 Euro (2.), 1.600 Euro (3.) und 2.000 Euro (4. Lehrjahr) angehoben werden. Auch die Zulagen für die 2. und 3. Schicht bzw. für die Nachtarbeit sollen künftig verdreifacht (auf 1,50 Euro pro Stunde) bzw. verdoppelt (auf 5 Euro pro Stunde) werden.
Außerdem soll es mehr qualitative Freizeit für die Beschäftigten zur Entlastung geben. Gleitzeitguthaben sollen in ganzen Tagen konsumiert werden dürfen. Zudem wird eine leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche, ein Wahlrecht zwischen Lohn/Gehaltserhöhung oder zusätzlicher Freizeit und eine Erhöhung des Feiertagsarbeitsentgeltes gefordert. „Ich erwarte mir ein deutliches Entgegenkommen der ArbeitgeberInnenseite – dieses Jahr haben die ArbeitgeberInnen Verantwortung zu zeigen.“