Lohnverhandlungen
Kräftige Lohn- und Gehaltserhöhung
„Wir haben ein außerordentlich gutes Wirtschaftswachstum und übervolle Auftragsbücher. Die ArbeitgeberInnen verdienen ordentlich und jetzt geht es darum, dass auch die Beschäftigten etwas davon haben“, fordert der Landesvorsitzende der PRO-GE, Wolfgang Fritz, vor dem Verhandlungsstart eine kräftige Lohn- und Gehaltserhöhung für die rund 190.000 Beschäftigten in der österreichischen Metallindustrie. Morgen ist Auftakt der Kollektivvertragsverhandlungen zwischen den Sozialpartnern, wobei die Metaller traditionell den Auftakt machen. Das Ergebnis ist wie immer richtungsweisend für alle anderen Branchen. Im vorigen Jahr waren die Gewerkschafter aufgrund der Coronakrise beim Abschluss sehr verantwortungsvoll. „Jetzt angesichts des Wirtschaftsbooms ist aber Schluss mit der Zurückhaltung“, stellt Fritz klar. „Heuer muss es tscheppern in der Geldtasche der Beschäftigten!“
Die Forderung der ArbeitnehmerverhandlerInnen ist unmissverständlich: „Wir wollen heuer eine außergewöhnliche Reallohnerhöhung für die Beschäftigten haben“, erklärt Fritz. Die WirtschaftsforscherInnen geben der Gewerkschaft dabei Recht, schon aufgrund der hohen Inflation. Wie hoch die Lohn- und Gehaltserhöhung ausfallen soll, wird morgen nach der Übergabe der Forderungen der Gewerkschaften PRO-GE und GPA an die ArbeitgebervertreterInnen der Metallindustrie in der Wirtschaftskammer bekanntgegeben. „Wir wollen eine Lohnerhöhung, die die Menschen auch ordentlich spüren“, kann Fritz vorab verraten. „Heuer muss es krachen!“
Dem Wunsch der ArbeitgebervertreterInnen nach „Zurückhaltung“ erteilt Fritz eine klare Absage. „Im Pandemiejahr 2020 waren wir aus Rücksicht auf die unsichere Lage sehr verantwortungsvoll. Heuer sind die Voraussetzungen aber gänzlich andere. Der Wirtschaftsmotor brummt – gerade auch in Vorarlberg. Die Auftragsbücher sind voll, die Unternehmen machen ordentlich Umsatz.“ Laut Wirtschaftsforschern soll die Produktivität in der Warenherstellung um 3,3 Prozent steigen. Für Fritz ist deshalb einmal mehr klar: „Es ist Zeit für einen kräftigen Reallohnzuwachs!“
Vergangenes Jahr wurde in nur einer Verhandlungsrunde ein Abschluss auf Höhe der damaligen Jahresinflation von 1,4 Prozent erzielt. Heuer liegt die durchschnittliche Preissteigerung zu Verhandlungsstart bereits bei 1,9 Prozent. Relevant für die Verhandlungen ist zudem der Produktivitätszuwachs. Fritz stellt sich auf lange Verhandlungen ein. „Wir sind topmotiviert und haben genug Ausdauer, um für die Beschäftigten ordentlich etwas rauszuholen“, kündigt der PRO-GE Landesvorsitzende an. In Vorarlberg arbeiten rund 13.000 Menschen in der Metallbranche.