Tag gegen Gewalt an Frauen
„Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht von Gewalttaten gegen Frauen erfahren. Die Anzahl der Frauenmorde in Österreich macht fassungslos. Am 25. November, dem Internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen, waren bereits 28 Frauenmorde, sogenannte Femizide, und 51 Mordversuche bzw. Fälle von schwerer Gewalt gegen Frauen bekannt“, fasst Iris Seewald, Landesfrauenvorsitzende des ÖGB Vorarlberg die erschreckende Bilanz zusammen. Der Lockdown erschwere die Situation von gewaltbetroffenen Frauen. Auf engstem Raum komme es noch schneller zu Eskalationen und ein schützendes soziales Umfeld sei weit entfernt, gibt die Gewerkschafterin zu bedenken.
Die ÖGB-Frauen schließen sich den Forderungen der Gewaltschutzeinrichtungen nach 228 Millionen Euro, 3.000 neuen Stellen im Opferschutz und der Umsetzung der Istanbul-Konvention an. Iris Seewald: „Frauen brauchen eine klare Anlaufstelle, wir dürfen sie nicht mit ihren Ängsten und Sorgen allein lassen. Wer Hilfe braucht, muss diese rasch bekommen!“ Die Gewerkschafterin weist in diesem Zusammenhang auf die ifs-Gewaltschutzstelle hin – an diese können sich betroffene Vorarlbergerinnen wenden und bekommen Beratung und Unterstützung in Bedrohungssituationen.
Wachsames soziales Umfeld auch während des Lockdowns
Ein starkes soziales Umfeld kann gewaltbetroffenen Frauen wichtigen Schutz bieten. „Unser Appell, wachsam zu sein, richtet sich vor allem an das soziale Netzwerk und an das Arbeitsumfeld von Betroffenen. Ein aufmerksames Zugehen auf Frauen, das Angebot, ihnen bei der Suche nach Unterstützung zur Hand zu gehen oder einfach nur für sie da zu sein – das alles kann Leben retten“, merkt Seewald an. Betriebliche InteressenvertreterInnen und die Gewerkschaft bieten ihre Unterstützung an. „Lassen wir gewaltbetroffene Frauen auch in Lockdown-Zeiten nicht allein“, appelliert die Landesfrauenvorsitzende.
16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Jede fünfte Frau in Österreich ist mindestens einmal im Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Die Corona-Pandemie verschärft die Situation zusätzlich. Die Gewerkschaftsfrauen unterstützen daher auch in diesem Jahr die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“, die jedes Jahr von 25. November bis 10. Dezember stattfindet. „Wir wollen auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam machen. Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen und Mädchen sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben können“, so Seewald abschließend.
Opferschutz allgemein Frauennotwohnung
Das Frauenhaus in Vorarlberg
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Mo und Do, 13 - 16 Uhr
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Gewaltberatung Feldkirch
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Gewaltberatung Dornbirn
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