Leitantrag - Kapitel Gesundheit, Pflege, Pensionen
Wichtige Forderungen aus dem Leitantrag - Beschlussfassung am 20. Juni
Beim 18. ÖGB-Bundeskongress werden die Kapitel Gesundheit, Pflege, Pensionen, Bedarfsorientierte Mindestsicherung und Familienpolitik des Leitantrags präsentiert und diskutiert. Die Beschlussfassung erfolgt am 20. Juni über den gesamten Leitantrag. Einige wichtige Forderungen:
GESUNDHEIT
- Keine weiteren Selbstbehalte oder Gebühren, sondern Deckelung und Abbau der vorhandenen.
- Genügend Geld und Personal für das Gesundheitssystem.
- Arbeitsbedingungen, die Gesundheitsberufe attraktiv machen.
- Nutzung technischer Hilfen, wie z. B. ELGA, unter Wahrung des Datenschutzes.
- Neue Finanzierungsquellen außerhalb der Arbeitseinkommen und/oder verstärkte Steuerfinanzierung.
- Beibehaltung der Pflichtversicherung.
- Ausdrückliche Verankerung der Selbstverwaltung in der Verfassung.
- Erhalt und Ausbau der eigenen Einrichtungen der Sozialversicherung.
- Keine Ausgliederungen und Privatisierungen.
PFLEGE
- Österreichweit einheitliche Standards auf hohem Niveau.
- Bundesweiter Pflege- und Betreuungsfonds.
- Finanzierung aus Erbschafts- und Schenkungssteuer.
- Verbot der 24-Stunden-Betreuung auf selbstständiger Basis; Pflegekräfte sollen bei Vereinen angestellt sein, damit die Einhaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen sichergestellt ist. Die Angehörigen der Pflegebedürftigen werden dadurch von der Arbeitgeberrolle entlastet.
- Abschaffung des Regresses (In der Steiermark müssen Menschen zahlen, wenn z. B. ihre Eltern in einem Pflegeheim untergebracht werden).
- Rechtsanspruch auf eine befristete Pflegekarenz.
- Regelmäßige Erhöhung des Pflegegeldes.
PENSIONEN
- Spürbare Sanktionen für Unternehmen, die ältere ArbeitnehmerInnen vor dem Regelpensionsalter kündigen, oder die keine einstellen (Malus-System).
- Die Arbeitswelt muss alter(n)sgerechter werden.
- Die Schwerarbeitsregelung muss verbessert werden. Alle körperlichen oder psychisch schwer belastenden Tätigkeiten müssen erfasst werden.
- Höhere Beiträge für Arbeitgeber, die SchwerarbeiterInnen beschäftigen.
- Bessere Bewertung von Kindererziehungszeiten, Präsenz- und Zivildienst und von Zeiten der Arbeitslosigkeit.
- Keine frühere Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer als derzeit gesetzlich vorgesehen.
- Keine Förderung der kapitalgedeckten 3. Säule (Privatpensionen) durch Steuermittel.
BEDARFSORIENTIERTE MINDESTSICHERUNG
- Mit der Bedarfsorientierten Mindestsicherung sollen künftig monatlich aliquot Sonderzahlungen ausgezahlt werden, um in der Höhe mit der Ausgleichszulage gleichzuziehen
- Integration in den Arbeitsmarkt: Die Mittel für aktivierende Maßnahmen sind zu erhöhen.
FAMILIENPOLITIK
- Kindergarten als wichtigste Bildungseinrichtung betrachten und nicht als Aufbewahrungsstelle für Kinder.
- Kinderbetreuungsoffensive: 100 Mio. Euro pro Jahr an Bundesinvestitionen in den Ausbau der Kindergärten innerhalb von vier Jahren. Vor allem für die Unter-Drei-Jährigen sind mehr Plätze notwendig.
- Familienbeihilfe Neu: eine neue Familien-Geldleistung statt vieler unübersichtlicher Leistungen.
- Mit der Einführung der Wertschöpfungsabgabe könnte die langfristige Finanzierung des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) gesichert werden.
- Väter sollen nach der Geburt ihres Kindes Anspruch auf einen bezahlten Papa-Monat haben.
- Valorisierung des Kinderbetreuungsgeldes.
- Anspruch auf Elternteilzeit für alle Mütter und Väter unabhängig von Betriebsgröße und -zugehörigkeit.