Umfrage: ÖGB liegt richtig
Belastungen reduzieren steht für Beschäftigte im Vordergrund
Im Vorfeld des ÖGB-Bundeskongresses hat die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft (SWS) Positionen und Forderungen des ÖGB sowie Einstellungen zum ÖGB abfragen lassen. Die Ergebnisse zeigen: Die Forderungen des ÖGB stoßen auf große Zustimmung bei den ÖsterreicherInnen.
"Die Umfrage zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg, wir sind nah an den Problemen und Bedürfnissen der ArbeitnehmerInnen", sagte Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, bei der Präsentation der Umfrage. "Man wirft uns vor, wir seien abgehoben, realitätsfern oder weit weg von der Basis. Das Gegenteil ist der Fall, das wissen wir aus unseren Gesprächen mit BetriebsrätInnen, mit Mitgliedern, und das zeit auch die Umfrage."
Verbesserungen und mehr Gerechtigkeit in der Arbeitswelt seien für die ArbeitnehmerInnen wichtige Themen, so Achitz. "Die Zustimmung ist eindeutig, unter anderem beim Eindämmen von Überstunden und wenn es darum geht, dass Betriebe mehr Ältere beschäftigen - oder eben Strafe zahlen müssen, wenn sie das nicht tun." Auch die Forderung des ÖGB, die Scheinselbstständigkeit im Bereich der 24-Stunden-Betreuung abzustellen, werde geteilt. "PflegerInnen sollen bei sozialen Vereinen angestellt sein, und es soll einen Malus für Unternehmen geben, die keine älteren Menschen beschäftigen."
50 Prozent der 1.000 Befragten teilen die Forderung nach einem zusätzlichen Euro pro Überstunde, der je zur Hälfte dem AMS und dem Gesundheitssystem zugute kommen soll. Uneinheitlich sind die Meinungen beim Thema kürzere Arbeitszeiten dafür Verzicht auf Teile des Einkommens. 64 Prozent sind dafür, dass Unternehmen, die weniger ältere Menschen beschäftigen als der Durchschnitt ihrer Branche, Ausgleichszahlungen an das AMS leisten müssen. 61 Prozent wollen, dass PflegerInnen bei sozialen Vereinen angestellt sind. 59 Prozent sind dafür, dass Finanzvermögen gegenüber den Finanzämtern offen gelegt werden sollen, wie das bei Löhnen und Geh ältern ja auch der Fall ist.
"Die Umfrage bestärkt uns in unseren Forderungen und im Wissen, dass wir im Interesse der Menschen arbeiten", so Achitz.