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	Just Transition: Das Konzept des gerechten Wandel...oder warum die Gewerkschaft die Klimakrise nicht ignorieren kann
Internationale Gewerkschaften haben das Konzept der "Just Transition" (gerechter Wandel) entwickelt. Dabei werden Umweltschutz, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik miteinander verbunden. Halfpoint - adobe.stock.com

Klima und Arbeitsmarkt

Just Transition: Das Konzept des gerechten Wandels

Die Auswirkungen der Klimakrise auf den österreichischen Arbeitsmarkt

Die Klimakrise führt zu tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft. Dadurch wandelt sich auch unsere Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz, die große Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat. Um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer:innen auch in Zukunft die richtige Qualifikation haben und ihre Arbeitsplätze behalten können, sind zwei Dinge wichtig: rechtzeitige Planung und langfristige Maßnahmen. Damit ist dafür gesorgt, dass Beschäftigte gut auf Veränderungen am Arbeitsmarkt vorbereitet sind und neue, klimafreundliche Arbeitsplätze entstehen.

Was der ÖGB mit der Klimakrise zu tun hat

Viele Arbeitnehmer:innen fragen sich, was der ÖGB mit der Klimakrise zu tun hat. Die Gewerkschaftsbewegung kümmert sich nicht nur um faire Arbeitsbedingungen, sondern auch um den Klimaschutz. Warum? Weil der Klimawandel alle Lebensbereiche beeinflusst, auch den Arbeitsmarkt. Bestimmte Branchen wie Bauwesen, Verkehr, Energie und Industrie werden sich stark verändern. Beispielsweise stehen jetzt schon viele emissionsintensive Industriebetriebe vor großen Umbrüchen. Deshalb haben internationale Gewerkschaften weltweit das Konzept der „Just Transition" (gerechter Wandel) entwickelt.

Just Transition – Das Konzept des gerechten Wandels

Durch „Just Transition" werden Umweltschutz, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik miteinander verbunden. Der Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft und zu „grünen Jobs" soll so gestaltet werden, dass er sozial verträglich ist. Ökologische und soziale Herausforderungen werden dabei zusammen betrachtet. Das bedeutet konkret: Der Staat muss die negativen sozialen Folgen für Arbeitnehmer:innen und Regionen finanziell abfedern. So können möglichst viele Arbeitsplätze und die Kaufkraft erhalten werden.

Arbeitnehmer:innen qualifizieren und Arbeitsplätze erhalten

Dafür sind Investitionen in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen nötig, wie Qualifizierungs- und Umschulungsprogramme. So können sich Arbeitnehmer:innen an die neuen Bedingungen anpassen - eine Variante wären spezielle Arbeitsstiftungen. Laut ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian braucht es eine klare Gesamtstrategie für die Arbeitswelt der Zukunft. Arbeitnehmer:innen und Gewerkschaften müssen dabei aktiv in Entscheidungsprozesse und die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen eingebunden werden: „Nur so ist ein sozial gerechter Wandel möglich.“

Neues ÖGB-Klimabüro

Die Klimakrise und die einhergehende Transformation unserer Arbeits- und Lebenswelt stellt auch Österreich vor große Herausforderungen. Um diese Prozesse gut begleiten zu können, wurde, gefördert vom Bundesministerium für Klimaschutz, über den Sommer 2023 im ÖGB ein Klimabüro eingerichtet. „Wirtschaft und Gesellschaft sind in Bewegung, es stehen große Veränderungsprozesse an. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass die ökologische Wende sozial gerecht abläuft“, so Martin Reiter, Leiter des Klimabüros.

Arbeitnehmer:innen und speziell Gewerkschaften müssen aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian

Internationale Zusammenarbeit

Auf internationaler Ebene arbeitet der ÖGB eng mit dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) und dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) zusammen. Im Rahmen der UN-Klimakonferenzen, die jedes Jahr stattfinden, sind auch Vertreter:innen des Internationen Gewerkschaftsbunds (IGB) vor Ort und kämpfen dort in Absprache mit dem ÖGB und vieler anderer Gewerkschaften für „Just-Transition". 

 

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