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GEORGIY DATSENKO

Corona und Arbeitsrecht

Wer die echten HeldInnen der Arbeit sind

Arbeiterkammer präsentiert neue Studie und fordert Gerechtigkeit für die wahren LeistungsträgerInnen

In den vergangenen Wochen war viel war von "Heldinnen und Helden der Arbeit“ die Rede. Die Krise hat ein helles Licht darauf geworfen, wie unverzichtbar die Arbeit dieser Menschen für die Gesellschaft ist: Beschäftigte in den Gesundheitsberufen, im Handel, in der Reinigung,

in der Kinder- und der 24-Stunden-Betreuung, im Transportwesen oder bei Lieferdiensten halten das Land am Laufen. In vielen dieser Berufe sind allerdings die Arbeitsbedingungen schlecht und das Lohnniveau niedrig. Und: Viele der beklatschten Heldinnen sind Frauen und Migrantinnen.                                      

Eine Auswertung des Österreichischen Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer Oberösterreich durch SORA zeigt im Detail, wer die HeldInnen sind und unter welchen Bedingungen sie arbeiten: In Summe arbeiten rund eine Million Beschäftigte in den sogenannten „systemrelevanten“ Berufen. Alleine die drei Bereiche Einzelhandel, Reinigung und Lehrerin/Lehrer umfassen mehr als die Hälfte dieser Beschäftigten.   

Vor allem Frauen und MigrantInnen

In acht von elf Berufen arbeiten überwiegend Frauen. Oftmals haben die Beschäftigen Migrationshintergrund: 56 Prozent aller Reinigungskräfte und 22 Prozent aller Kassakräfte und RegalbetreuerInnen haben laut Statistik Austria (2018) Migrationshintergrund, sie stammen meist aus der Türkei oder den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, zunehmend auch aus Osteuropa.

"Diese LeistungsträgerInnen stellen hierzulande ihre Arbeitskraft zur Verfügung, sie haben sich auch entsprechende Rechte verdient. Wer hier arbeitet, muss einen fairen Zugang zu Sozialleistungen bekommen und darf nicht durch willkürliche Hürden behindert werden. Beschäftigte, die sich dafür entscheiden, dauerhaft in Österreich zu bleiben, sollen leichter ÖsterreicherInnen werden können", heißt es von Seiten der Arbeiterkammer. Die Leistung der Beschäftigten verdiene Anerkennung, unabhängig von ihrer Herkunft.

Niedrige Einkommen

Von elf als „systemrelevant“ eingestuften Berufsgruppen haben ausgerechnet jene fünf Gruppen, in denen der Frauenanteil am höchsten ist, Einkommen unter dem österreichischen Durchschnitt. Am unteren Ende befinden sich Reinigungskräfte und Einzelhandelsangestellte, sie verdienen im Schnitt weniger als 1.300 Euro netto/Monat. Vor allem Reinigungskräfte (76 Prozent) und Kassakräfte/RegalbetreuerInnen (70 Prozent) kommen mit ihren Einkommen nur knapp oder nicht aus. In diesen Berufen ist der Frauen- und MigrantInnen-Anteil besonders hoch.