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Supermarkt Managerin erklärt Lehrling etwas während sie beide vor einem Regal stehen. Das Regal und der Hintergrund sind unscharf, Produkte sind nicht zu erkennen.
Jeder siebte Beschäftigte in Österreich arbeitet im Handel. Ihre Gewerkschaft fordert ein Plus von mindestens 6,9 Prozent. Jacob Lund – stock.adobe.com

Kollektivverträge

KV-Handel: Gewerkschaft fordert mindestens Inflationsabgeltung

Angesichts der Umsätze des letzten Jahres ist 6,9 Prozent für die Gewerkschaft GPA die Untergrenze

Am 18. Oktober starten die Kollektivvertragsverhandlungen für den österreichischen Handel. Die VertreterInnen der 415.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge fordern ein kräftiges Gehaltsplus, das nicht unter der Inflation der letzten zwölf Monate liegen darf.

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Handel verzeichnete Umsatz-Plus

Die Handelsbranche konnte wirtschaftlich ein hervorragendes Jahr verzeichnen. Handelsbeschäftigte haben keinen finanziellen Spielraum, weil das Geld hier oft schon vor der Preisexplosion knapp war. Ein kräftiges Plus beim Einkommen ist dringend notwendig, um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Jeden Euro mehr, den Handelsangestellte und Lehrlinge bekommen, können sie beim nächsten Einkauf wieder ausgeben.

Die Forderung der Gewerkschaft GPA wird erst zu Verhandlungsbeginn am Dienstag, den 18.10.2022, bekanntgegeben. Doch schon vorab ist klar: Um die Kaufkraft zu sichern, muss mehr herausschauen als die rollierende Inflationsrate. Das ist die Inflation der vergangenen zwölf Monate, die dieses Jahr bei 6,9 Prozent liegt.

JedeR 7. Beschäftigte arbeitet im Handel

Davon profitiert im Besonderen der Handel selbst, den jeder siebente Beschäftigte in Österreich arbeitet im Handel. Jeder zusätzliche Euro, den diese ArbeitnehmerInnen bekommen, fließt sofort unmittelbar wieder in den Konsum und somit in den Handel zurück.

Die Gewerkschaft GPA und die BetriebsrätInnen haben mit den Abschlüssen in den Corona-Jahren hohes Verantwortungsbewusstsein gezeigt. Jetzt geht es darum, dass der Einsatz und Beitrag der Beschäftigten in diesem sehr guten Geschäftsjahr entsprechend honoriert wird.

Die Forderungen

  • Die Erhaltung und Stärkung der Kaufkraft durch eine kräftige Erhöhung der Gehälter und Lehrlingseinkommen über die rollierende Inflation hinaus.
  • Für Lehrlinge einen Fixbetrag von 150 Euro, 14 Mal jährlich, angewendet auf jedes Lehrjahr.
  • Die Aufrechterhaltung bestehender Überzahlungen zum 31.12.2022 in voller Höhe.
  • Die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche – der Handel könnte sich hiermit als attraktiver Arbeitgeber positionieren und auch wieder mehr junge Menschen erreichen.
  • Den Überstundenzuschlag für jede tatsächlich geleistete Überstunde.