International
Beruf: Weltbetriebsrat
31 Länder, 50 Sprachen, 1 Weltbetriebsrats-Vorsitzender: Wolfgang Knes ist der einzige Österreicher in dieser Position
Wolfgang Knes ist der einzige Österreicher, der einem Weltbetriebsrat vorsitzt, jenem des internationalen Papierkonzerns Mondi AG. Für einen Weltbetriebsrat gibt es, im Gegensatz zum Europäischen Betriebsrat oder den nationalen Betriebsräten, keine rechtliche Grundlage. Die Regeln sind frei zu vereinbaren, lehnen sich aber weitgehend an jene des durch eine EU-Richtlinie abgesicherten Europäischen Betriebsrates an.
31 Länder, 50 Sprachen, 100 Werke
Der Konzern agiert in 31 Ländern, in den mehr als 100 Werken werden 50 Sprachen gesprochen. Eine besondere Herausforderung ist allerdings die teils völlig unterschiedliche Tradition der gewerkschaftlichen Vertretung. Bei der Gründung des Weltbetriebsrates im Jahr 2015 gab es in einzelnen Werken überhaupt keine betriebsrätliche Vertretung. Seither hat sich die Gesamtzahl der BetriebsrätInnen im Konzern um 350 auf mehr als 2.000 erhöht.
Ein Konzern wandelt sich
Mondi ist eigentlich ein südafrikanischer Konzern, der lange Zeit von Anglo American (Bergbau, Diamanten, Gold usw.) beherrscht wurde. 2004 hat der Konzern den traditionsreichen größten österreichischen Verpackungsmittelhersteller, die Frantschach AG, übernommen und seinen Konzernsitz nach Wien verlegt; im kärntnerischen Frantschach wurden Forschung und Entwicklung konzentriert.
Knes hatte daran durch sein Engagement als Betriebsrat einen wesentlichen Anteil. Mondi hat sich inzwischen durch Kooperationen mit Umweltorganisationen zur Nachhaltigkeit sowie Einhaltung hoher Sozialstandards verpflichtet.
Zur Person
Wolfgang Knes wurde 1965 in Wolfsberg in Kärnten geboren. Nach der Pflichtschule lernte er den Beruf des Maschinenschlossers in der ÖGB-Lehrwerkstätte in Krumpendorf. 1983 begann er bei Frantschach und wurde bereits 1984 in den Betriebsrat gewählt. Von 2013 bis 2019 war er Abgeordneter zum Nationalrat.