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Sebastian Philipp

Ehemaliger ÖGB-Präsident Hundstorfer und ÖGB-Präsident Katzian

Historisches

Bestürzung über Parteigrenzen hinweg

Politische Arbeit von Hundstorfer gewürdigt

Nach dem Bekanntwerden des Todes des ehemaligen ÖGB-Präsidenten Rudolf Hundstorfer herrscht Trauer und Bestürzung. Seine politische Arbeit wird über alle Sozialpartner und Parteien hinweg sowie von Bundespräsident, Bundeskanzlerin und politischen Weggefährten gewürdigt. Besonders die Gewerkschaftsbewegung trauert um ihren „Rudi“.

Rudie Hundstorfer erlernte ab 1966 bei der Stadt Wien den Beruf des Kanzleibediensteten. Bereits im zweiten Lehrjahr war er Jugendvertrauensperson und in den Folgejahren in verschiedensten Funktionen der damaligen Gewerkschaft der Gemeindebediensteten tätig. Ab 1987 wurde er Leitender Referent und ab 1997 schließlich gf. Vorsitzender der Landesgruppe Wien. Ab Oktober 2001 dann auch gf. Bundesvorsitzender, zwei Jahre später Vizepräsident des ÖGB.

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian:

„Rudi Hundstorfer hat den ÖGB im Jahr 2006, in einer wirklichen schwierigen Zeit, als Präsident übernommen und damit große Verantwortung bewiesen. Seinem Engagement und seinen Entscheidungen ist es zu verdanken, dass wir eine Krise bewältigt haben und verlässlicher Partner für die ArbeitnehmerInnen geblieben sind. Persönlich verliere ich einen Freund und die Gewerkschaften einen zuverlässigen Mitstreiter, der sich auch nach seiner Zeit als ÖGB-Präsident und Sozialminister immer für das Wohl der ArbeitnehmerInnen eingesetzt hat. Mit seiner ihm eigenen Art, auf Menschen zuzugehen und immer nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, ist er Vorbild und Orientierung für viele von uns gewesen."

ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann:

„Rudi war ein Mensch, der mit Handschlagqualität, Durchsetzungskraft und Bodenständigkeit sein politisches Wirken geprägt hat und nie zögerte, Herausforderungen anzunehmen. Mit seinem Ableben verliert die Gewerkschaft nicht nur einen ehemaligen Präsidenten, sondern auch einen Freund und Vollblutpolitiker. Rudi Hundstorfer hat seine ersten Schritte in der Wiener Landespolitik gemacht und immer verstanden, dass die österreichische Politik nur im Zusammenspiel zwischen Bund und Ländern im Interesse aller Menschen funktionieren kann – das hat ihn immer ausgezeichnet."

ÖGB-Vizepräsident und GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl:

„Der völlig unerwartete Tod von Rudi Hundstorfer ist bestürzend. Er hat den ÖGB in einer existenziellen Krise übernommen und als Präsident das Schiff wieder in ruhigere Gewässer geführt. Die Zusammenarbeit mit den Fraktionen war ihm immer ein wichtiges Anliegen. Als Person war er Zeit seines Lebens für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer da und Garant für einen sozialen Ausgleich - er war ein großer Gewerkschafter."

Christian Meidlinger, Vorsitzender der Gewerkschaft Younion:

„Rudolf Hundstorfer hat mit seinem jahrzehntelagen großen Engagement für die gesamte Gewerkschaftsbewegung sehr viel erreicht. Er hat sich Zeit seines Lebens für die Menschen eingesetzt und hinterlässt eine Lücke, die kaum zu schließen sein wird. Er war Vorbild, begegnete jedem Menschen auf Augenhöhe und wusste die Probleme dort abzuholen wo sie waren. Er war ein guter Freund und kämpferischer Gewerkschafter."

Barbara Teiber, Vorsitzende der GPA-djp:

„Mit Rudolf Hundstorfer verliert die Gewerkschaftsbewegung einen Menschen, der immer die Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation der ArbeitnehmerInnen in den Mittelpunkt seines Wirkens gestellt hat. Stets erkannte er die großen Herausforderungen der Zukunft und war gleichzeitig immer bemüht, seine Vorstellung einer humanen Gesellschaft durch konkrete Politik auf den Boden zu bringen."

Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida:

„Die Gewerkschaftsbewegung verliert mit Rudi Hundstorfer einen jahrzehntelangen Mitstreiter und Freund, der immer nahe bei den Menschen war und stets wusste, wo die ArbeitnehmerInnen der Schuh drückt. Mit großem Engagement, mit Stärke und Verstand, aber auch mit Diplomatie und Verhandlungsgeschick hat er den ÖGB mit ruhiger Hand durch teils widrige politische Rahmenbedingungen gesteuert."

Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz:

„Eine ganz große Persönlichkeit im Kampf für Menschlichkeit, soziale Gerechtigkeit und faire Umverteilung hat uns viel zu früh verlassen. Er war für mich persönlich viel mehr als ein Präsident und Sozialminister. Rudi, du wirst uns allen fehlen."

Rainer Wimmer, Vorsitzender der Gewerkschaft PRO-GE:

„Mit Rudi Hundstorfer verlieren wir einen aufrechten Gewerkschafter, der sich durch seine Handschlagqualität ausgezeichnet hat. Sein Einsatz für die ArbeitnehmerInnen – sowohl als ÖGB-Präsident als auch als Sozialminister - bleibt unvergessen. Die Gewerkschaftsbewegung ist ihm zu Dank verpflichtet, denn er hat durch seine umsichtige Art dafür gesorgt, dass der ÖGB schwierige Zeiten überwunden hat."

Im digitalen Kondolenzbuch kann man von Rudi Hundstorfer Abschied nehmen. Die Einträge werden nach Abschluss der Trauerfeierlichkeiten in Buchform den Angehörigen übergeben.