Gesundheit und Pflege
40 Prozent mit Gesundheitssystem zufrieden
Frage der Woche: ÖGB-Community äußert anlässlich des Sommerdialogs Gesundheit Zufriedenheit, aber auch Kritik
Unser Gesundheitssystem hat sich bislang in der Corona-Krise bewährt. Das war nur deshalb möglich, weil die Grundsteine einer umfassenden Gesundheitsversorgung schon Jahre zuvor gelegt worden waren. Mit dem Aufkommen der Krise gerät die öffentliche Versorgung langsam jedoch in eine Schieflage. Durch die Kassenfusion und die Corona-Krise fehlen den Krankenkassen hunderte Millionen Euro. Aber wie sehen das die Versicherten?
Community mit gemischten Gefühlen
Fragt man die Community, dann sind die Reaktionen gemischt. „Wie zufrieden bist du mit unserem öffentlichen Gesundheitssystem?”, wollte der ÖGB auf Facebook wissen. Für 40 Prozent lautet die Antwort: sehr zufrieden. Die Mehrheit, also gut 60 Prozent gaben hingegen „weniger zufrieden“ an.
„Lücken, die geschlossen werden müssen“
Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), hat sich persönlich auf Facebook mit den UserInnen ausgetauscht: „Natürlich haben wir Lücken in der Versorgung, die geschlossen werden müssen“, erklärte er. Daran müsse man ständig arbeiten. „Aber all diejenigen, die Gesundheitssysteme anderer Länder kennen gelernt haben, sind froh darüber in Österreich zu leben“, hielt der Gesundheitsexperte fest.
„Eines der weltweit besten, trotzdem muss es kontinuierlich verbessert werden”
Richard S. findet, dass wir in Österreich eines der „weltweit besten“ Gesundheitssysteme haben, es müsse aber „trotzdem kontinuierlich verbessert werden“, schließt er. „Seit türkis-blau“ würde nun das Gegenteil von Verbesserung der Fall sein, klagt der User.
Auch Helmut L. ist sich bei dieser Frage sicher: „Ich bin sehr zufrieden, weil ich ohne dieses System in zirka einem Jahr Tod wäre, weil ich mir das Medikament, welches mir ein normales Leben sichert, nicht leisten könnte“, erzählt er. Kritik äußert Erich S. am System der Privatversicherung: „Vielen wird von Versicherungen eingeredet, dass es besser ist privat versichert zu sein. Außer den besseren Zimmern hat es bei denen keine Vorteile gegeben.“
Warum das Gesundheitssystem nicht jedem gefällt
Karl V. ist mit der Verfügbarkeit von ÄrztInnen nicht zufrieden. Bei akuten Zahnproblemen sei eine Behandlung fast unmöglich. „Auch die Kostenersätze für Wahlärzte sind unzureichend“, sagt er. Michael G. unterstreicht: „Allerdings sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Bereichen vollkommen überlastet und oft auch unterbezahlt.“
Sommerdialog als wichtiges Forum
All diese Punkte, die die Menschen bewegen sind dem ÖGB als politischer Akteur ein großes Anliegen. Vor diesem Hintergrund bietet der ÖGB-Sommerdialog am 1. September ein wichtiges Forum, um für drohende zukünftige Probleme gerüstet zu sein.