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Gesundheit

Warum der Ausbau des Gesundheitswesens so wichtig ist

Die Auslastung der Intensivstationen nimmt zu, die Belastung des medizinischen Personals ist enorm – es braucht mehr Geld für Gesundheit

„Mich wundert es nicht, warum keiner unseren Job machen will. Kein Wochenende mehr, keine Feiertage, nur Überstunden, weil der Pflege-Schlüssel, also das Verhältnis zu Betreuender und BetreuerInnen nicht stimmt. Und die Bezahlung? Naja. Zuschläge? Lächerlich”, bringt es eine Pflegerin, die anonym bleiben will, auf den Punkt. Wie schlimm die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich sind, bekommt man nur mit, wenn man sich mit Menschen, die schon lange in dem Bereich arbeiten, unterhält. Doch wie kann man anlässlich des Weltgesundheitstages ein Gesundheitssystem der Zukunft denken? 

Gesundheitswesen neu aufstellen

Damit es in Zukunft keine Engpässe mehr gibt und wir auf weitere Katastrophen vorbereitet sind, braucht es dringend ein Umdenken in der Politik und im Gesundheitswesen. Die Menschen müssen wieder etwas zählen, nicht die Gewinne der Krankenhäuser – am Ende des Tages darf es nicht darum gehen, wer wie viel Profit gemacht hat und wo man einsparen konnte. Statt satter Gewinne, braucht es eine Fokussierung auf das medizinische Personal und einen Plan für die nächsten Jahre und Jahrzehnte: Eine Aufwertung des Berufes, familienfreundlichere Arbeitszeiten und eine bessere Bezahlung, die die Arbeit attraktiver machen.

Eine weitere Arbeitnehmerin aus dem Gesundheits- und Pflegebereich ist sich sicher: „Unser Gesundheitssystem ist nicht schlecht, man darf es aber nicht zu Tode sparen, wie in so vielen anderen Ländern.”  „Wir arbeiten hart und voller Liebe. Aber nie wegen des Gehalts oder des Ansehens, denn das ist fast lächerlich”, erzählt eine weitere Pflegerin, die ebenfalls unerkannt bleiben will. Der Applaus sei nicht genug. Man müsse vielmehr strukturell ansetzen, erklärt sie.   

„Wir arbeiten hart und voller Liebe, aber nie wegen des Gehalts oder des Ansehens”

Pflegerin

ÖGB fordert mehr Ressourcen 

Genau deshalb fordert der ÖGB, allen voran Präsident Wolfgang Katzian, ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Jetzt gehe es darum, einmal mehr die Kräfte zu bündeln, damit möglichst wenige Menschen sich mit dem Virus anstecken. Das kann man nur schaffen, wenn in der Gesundheitsversorgung alles nach Plan verläuft. „Es ist vor allem jenen Menschen zu danken, die in Krankenhäusern, in der mobilen Pflege, in Arztpraxen und in Pflegeheimen dafür gesorgt haben, dass ihre PatientInnen und Patienten, ihre Klientinnen und Klienten optimal versorgt und betreut werden”, betont der ÖGB-Präsident.

Applaus ist nett, aber nicht genug 

Die Offensive Gesundheit hat vergangenen Sommer die Roadmap 2020 vorgestellt, um ein krisensicheres Gesundheitssystem zu ermöglichen

Deshalb sei es so wichtig festzuhalten: Applaus ist nett, aber nicht genug! „Es ist auch eine Form der Anerkennung, dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gesundheitssystem die notwendigen Rahmenbedingungen vorfinden, um ihre Arbeit gut machen zu können”, erinnert Katzian.

Gutes Leben für alle, heißt gute Gesundheitsversorgung für alle

Der ÖGB-Präsident weiß, was es braucht: „Es geht um höhere Bezahlung, um kürzere Arbeitszeiten, um mehr Personal – es gibt viele Schrauben, an denen gedreht werden muss, um die qualitativ hochwertige Versorgung für alle auch in Zukunft zu gewährleisten.” Denn: Ein gutes Leben für alle kann nur über eine gute Gesundheitsversorgung für alle funktionieren.  
 
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