Gesundheitssystem
LGBTIQ+ Gesundheitsbericht: Krank durch Diskriminierung
Aktuelle Studie zeigt: Benachteiligung hat auch schwere Folgen für die Gesundheit der Betroffenen. Der ÖGB fordert wirkungsvolle Maßnahmen
Ein aktueller Bericht des Gesundheitsministeriums zeichnet ein erschütterndes Bild: Nur 60 Prozent der LGBTIQ+-Personen bezeichnen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut - in der Gesamtbevölkerung sind es 74 Prozent.
Benachteiligung immer noch Realität
Nach wie vor werden trans- und intergeschlechtliche sowie homo- und bisexuelle Menschen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung benachteiligt – und das hat auch auf ihre Gesundheit große Auswirkungen. Der erste österreichische LGBTIQ+-Gesundheitsbericht belegt das erstmals mit Zahlen.
Schlechter Gesundheitszustand
Dem Bericht des Gesundheitsministeriums zufolge bewerteten 29 Prozent den eigenen Gesundheitszustand als mittelmäßig, weitere elf Prozent als schlecht oder sehr schlecht. Das ist deutlich mehr als in der Gesamtbevölkerung, wo die Anteile bei 19 bzw. sechs Prozent lagen (Österreichische Gesundheitsbefragung 2019). Besonders häufig leiden LGBTIQ+-Personen unter psychischen Erkrankungen: 53 Prozent hatten nach eigenen Angaben in den letzten 12 Monaten eine Depression.
89 Prozent von Diskriminierung betroffen
Immer noch sind LGBTIQ+-Personen besonders oft mit Diskriminierung konfrontiert: 89 Prozent haben in den vergangenen zwei Jahren entsprechende Erfahrung gemacht, unter anderem im Zuge medizinscher Betreuung. Daraus resultierend gab fast die Hälfte der Befragten an, den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen teilweise zu meiden.
Was der ÖGB will
- Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen für alle im Gesundheitsbereich Tätigen
- Stärkung der Gesundheitskompetenz nach gender- und transgenderspezifischen Aspekten