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KartonkollegInnen zeigen den Personalmangel in Spitälern auf

Gesundheitssystem

Offensive für mehr Personal in den Krankenhäusern

Gewerkschaft vida weist mit KartonkollegInnen auf Personalmangel in Spitälern hin

Unter dem Motto „Mehr von uns. Besser für alle“ weist die Gewerkschaft vida gemeinsam mit Betriebsräten in verschiedenen Spitälern auf fehlendes Personal hin. Pappfiguren symbolisieren die fehlenden KollegInnen.

Gesundheitsberufe endlich attraktiver machen 

Die MitarbeiterInnen sind das Rückgrat des Spitalsbetriebs. Ihre Arbeit trägt entscheidend zur Genesung der PatientInnen bei. Und diese Arbeit wird immer anspruchsvoller. Viele KollegInnen sind an ihren psychischen und physischen Grenzen. Zahlreiche ungeplante Dienste durch Einspringen, sehr viele Überstunden, kürzere Ruhezeiten und verlängerte Arbeitszeiten verschärfen die Situation zusätzlich.

„Es muss aus unserer Sicht endlich Schluss damit sein, auf Kosten der Gesundheit und der Menschen zu sparen. Für die Politik wird kein Weg daran vorbeiführen, endlich beste Arbeitsbedingungen und hochwertige Ausbildungen in Gesundheitsberufen zu bieten beziehungsweise zu schaffen. In diesen Berufen arbeiten Menschen und keine Maschinen“, so Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida.
 

Unzufriedenheit bei Beschäftigten

„Wir wissen, dass Angehörige der Pflegeberufe im Krankenhaus mit ihrer derzeitigen Arbeitssituation unzufriedener sind als Beschäftigte in anderen Gesundheitseinrichtungen. Laut einer AK-Umfrage ist die Unzufriedenheit so massiv, dass 29,2 Prozent aller Beschäftigten in Pflegeberufen in Krankenhäusern mindestens einmal im Monat mit dem Gedanken spielen, ihren Job hinzuschmeißen“, so Experte Kurt Schalek aus der Abteilung Gesundheitsberuferecht und Pflegepolitik der AK Wien.

Eine Erklärung dafür hat Martina Reischenböck: „Wir haben mittlerweile nur mehr 9 Minuten und 24 Sekunden, um uns um sterbende Menschen zu kümmern. So wenig ist der Politik ein Menschenleben offenbar nur mehr wert“, beklagt die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Oberösterreich. „Krankenhäuser sind keine Fabriken und Menschen keine Autos, an denen man im Akkord herumschraubt! Heilung braucht Zeit und Zuwendung. Wir möchten PatientInnen und Angehörigen mehr davon geben können“, so Reischenböck. 

Klare Forderungen

Die Offensive „Mehr von uns. Besser für alle“ hat klare Forderungen:

• 20 Prozent mehr Personal in den Krankenhäusern
Eine rasche Aufstockung als Akutmaßnahme, um drohende Engpässe zu verhindern.

• Bundesweit einheitliche, verbindliche Berechnungsmethode für eine bedarfsgerechte Zahl der PflegerInnen. Seit vielen Jahren drücken sich die verantwortlichen Entscheidungsträger davor, bundesweit einheitliche Standards für die Personalplanung in der Pflege festzulegen.

• Offensive in der Aus- und Weiterbildung. Damit der Pflegeberuf auch für junge Menschen wieder attraktiv wird.