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Gesundheit

ÖGB zu Quarantäne-Aus: Alles andere als eine gute Idee

Verlängerung der Risikogruppenregelung nach mehrmaligem Druck des ÖGB umgesetzt

Angesichts der vor kurzem durchgesickerten Details der neuen Verordnung zur Covid-Quarantäne erneuert der ÖGB seine Kritik an den geplanten Maßnahmen. „Mitten in der Coronawelle die Quarantäneregelung abzuschaffen, ist alles andere als eine gute Idee“, so Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB. „Für uns steht die Sicherheit der ArbeitnehmerInnen im Vordergrund. Die Betriebe haben die Verpflichtung, ihre MitarbeiterInnen vor dem Corona-Virus zu schützen“, betont die Gewerkschafterin einmal mehr. Reischl warnt davor, dass mit dem „aus für die Quarantäne der Druck der Arbeitgeber auf die ArbeitnehmerInnen massiv steigen wird, auch mit Symptomen arbeiten zu gehen. Das ist eine Situation, die für alle Beteiligten nur Nachteile hat.”

ÖGB-Erfolg: Verlängerung Risikogruppenregelung

Einen Lichtblick dürfte es bei der Risikogruppenregelung geben: Offenbar soll diese verlängert werden, wie der ÖGB immer wieder gefordert hat. „Unser gewerkschaftlicher Druck hätte sich dann ausgezahlt. Wir haben stets eine Verlängerung gefordert. Besonders gefährdete Menschen wieder in den Arbeitsalltag, jetzt sogar mit COVID-positiven KollegInnen, zu zwingen, wäre ein skandalöser und potenziell lebensgefährlicher Vorgang gewesen. Das konnte nun hoffentlich abgewendet werden“, resümiert Reischl – und fügt an: „Das ändert nichts daran, dass wir klar gegen das Ende der Quarantäne sind, das nicht nur aus gesundheitlicher Sicht höchst fragwürdig ist, sondern auch unzählige arbeitsrechtliche Fragen aufwirft.”  

Außerdem fordert Reischl: „Wenn infizierte Menschen an ihren Arbeitsplatz gezwungen werden, dann muss spätestens jetzt Corona auch als Berufskrankheit in allen Unternehmen gelten. Das Infektionsrisiko in der Arbeit durch ein Quarantäne-Aus massiv zu erhöhen, gleichzeitig aber die Anerkennung als Berufskrankheit zu verweigern, wäre reichlich absurd.”

Schumann: Freistellungsmöglichkeit für Schwangere fehlt immer noch

ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schumann pocht weiter auf „eine rasche Wiedereinführung und eine Freistellungsmöglichkeit für Schwangere ab der 14. Schwangerschaftswoche, unabhängig von der Branche, in der sie arbeiten. Die Gefahr, sich am Arbeitsplatz, etwa im Großraumbüro, Corona zu holen, wird mit dem Quarantäne-Aus noch größer - und Schwangere sind besonders von schweren Verläufen gefährdet. Hier kann es nur eine Lösung geben und die heißt Schutz durch Freistellung”, so Schumann.

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